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«Disney Magic Moments – Die große Quizshow» ist also kein spröder Trivia-Wettbewerb. Doch genauso wenig ist es eine hibbelige Familienshow, die zwar "Quiz" betitelt ist, letztlich aber eine Spielshow darstellt, in der Familien wiederholt durchs Studio wuseln müssen. Anders als frühere Versuche, im deutschen Fernsehen eine Disney-Quizsendung zu etablieren, vertraut die Produktion aus dem Hause Red Seven Entertainment darauf, dass es ein Publikum gibt, das sich für Disney-Fragespielchen interessiert, ohne dass man es mit Familien-Actionspielen bei Laune halten muss.
In «Disney Magic Moments – Die große Quizshow» treten, schlicht und spannend, in jeder Ausgabe drei erwachsene Disney-Fans an und messen sich in Quizrunden darin, wer die meisten Kenntnisse über die Welt des Unterhaltungskonzerns hat. Wer am meisten weiß, zieht in die Finalrunde ein, bei der es heißt, zwischen Risiko und Sicherheit abzuwägen: Entweder begnügt man sich, nachdem man einen Einspieler über das Thema der Finalfrage gesehen hat, mit dem erspielten Geld oder hört sich doch noch eine weitere Frage an.
Dann gibt es jedoch kein Zurück mehr: Fällt die richtige Antwort, verdoppelt sich der Gewinn. Fällt die falsche Antwort, wird er halbiert. Das mag den Kandidatinnen und Kandidaten den einen oder anderen Schweißtropfen abringen, ist jedoch aus showdramaturgischer Sicht ein sehr gelungener Kniff. Durch das "Doppelter oder halber Gewinn"-Element gewinnt die Finalfrage an Fallhöhe – und «Disney Magic Moments – Die große Quizshow» beweist, dass es in einer Disney-Expertensendung nicht kuschlig und samtweich zugehen muss.
- © Disney Channel
Na, wer erkennt es?
Die Pulte im Studio der «Disney Magic Moments»-Quizshow sind der Figur EVE aus Pixars Sci-Fi-Animationsfilm «WALL·E» nachempfunden.
Bis zu 15.000 Euro lassen sich in «Disney Magic Moments – Die große Quizshow» erspielen. Wie schon in der «Disney Magic Moments»-Rankingshow übernimmt Steven Gätjen die Moderation. Eine perfekte Wahl: Gätjen verfügt als Filmexperte, der zudem schon seit vielen Jahren diverse Disney-Sendungen und -Liveevents präsentierte, über fachmännische Kompetenz und genügend Erfahrung, um zu wissen, wie er sein Zusatzwissen beiläufig-charmant in die Moderationen einbinden hat.
Auch die optische Präsentation der Sendung stimmt: Das Quiz findet in einem kleinen, doch ebenso feinen wie elegant aussehenden Studio statt, und durch die Einspieler, die jede Frage in den Hauptrunden begleiten, ist die Nähe zum Mutterformat weiterhin gegeben. Darüber hinaus helfen die Einspieler dabei, Abwechslung bei den Fragen zu ermöglichen: Zumeist reißen die Einspieler das nächste Fragengebiet kurz an, und geben im Anschluss an die Fragerunde zudem die Lösung. Doch gelegentlich sind die Einspieler mehr als nur thematische Einführung, sondern das Fragematerial selbst – vereinzelte Fragen erfordern es, genau während der Clips aufzupassen, um ein zuvor gesehenes Detail wieder abrufen zu können.
Darüber hinaus ist das Spiel so konzipiert, dass auch Taktikgefühl gefragt ist: Nach einer Buzzerrunde, in der es unter anderem gilt, verzerrt dargestellte Figuren zu erkennen oder möglichst rasch einen Song seinem Film zuzuordnen, suchen sich die Kandidatinnen und Kandidaten der Reihe nach ihr Fragengebiet aus. Wer die Buzzerrunde gewonnen hat, entscheidet zuerst, welches der vorgegebenen Disney-Unterthemengebieten dran kommt. Nachdem alle drei Disney-Profis am Zug waren, folgt wieder eine Buzzerrunde. Da die Quizfragen in ihrer Wertigkeit steigen, ist also Strategie gefragt: Hebe ich mir meine Lieblingsthemen für den Schluss auf? Oder riskiere ich so, dass die Konkurrenz mir diese Themen wegschnappt und ich eventuell im Finale stehe und über einen Film, eine Persönlichkeit oder ein Bühnenstück quizzen muss, bei dem ich große Disney-Wissenslücken habe?
Während die Fachgebiete bunt gemischt sind, und es von aktuellen, wenig beachteten Filmen wie «Christopher Robin», über jüngere Blockbuster wie «Rapunzel – Neu verföhnt» und der «Pirates of the Caribbean»-Saga hin zu Allzeitklassikern wie «Cinderella» geht, und auch Walt Disney höchstpersönlich sowie TV-Produktionen vorkommen können, sind die Fragen selbst in der Aufaktstaffel nicht ganz so bunt gemischt. Zwar gibt es auch Fragen, die sich mit Hintergrundwissen befassen, wie etwa Oscar-Trivia rund um Disney-Filme oder Anekdoten vom «Maleficent»-Dreh, die meisten Fragen drehen sich aber um Filminhalte und schwanken von "Kann man auch als Disney-Gelegenheitsgucker wissen" bis hin zu "Zur Not reicht es, den Film kürzlich gesehen zu haben".
All zu arge Expertenfragen sind in «Disney Magic Moments – Die große Quizshow» dann doch bloß sporadisch gesät – der Schwerpunkt der Sendung liegt stärker auf dem Mitratfaktor und weniger darauf, erstaunliches Fachwissen auf «Gefragt – gejagt»-Niveau, allein für Disney-Cracks, vorzuführen. Die Einen wird’s ein Stückchen enttäuschen, die Anderen besser unterhalten.
Fazit: Mit «Disney Magic Moments – Die große Quizshow» erweitert der Disney Channel sein Aufgebot an Eigenproduktionen um eine gelungene Rateshow für Disney-Fans von Klein bis Groß, von Gelegenheits-Fan bis Experte. Auch wenn letztere Gruppe über das Fragenniveau weitestgehend kichern wird.
«Disney Magic Moments – Die große Quizshow» ist ab dem 4. Februar 2019 immer montags um 20.15 Uhr im Disney Channel zu sehen.
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