From zero to hero (and back)
«The Walking Dead» begann 2010 als kleine Genreserie des amerikanischen Senders AMC unter der Führung von Frank Darabont, der mit Filmen wie «The Shawshank Redemption» («Die Verurteilten») und« The Green Mile» nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht hatte. Er setzte die Comics von Robert Kirkman auf eine Weise um, die aus dem Stand Aufmerksamkeit und eine Fanbase generierte.
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Für einen Sender wie AMC war das eine Sensation. Man zeigte ausgerechnet mit einer dystopischen Zombie-Serie den etablierten Playern die lange Nase; ein Ende des Erfolgs war nicht abzusehen.
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Nun könnte man meinen, dass zum gleichen Zeitpunkt, an dem die Quoten nachließen, auch die inhaltlichen Aspekte ins Fadenkreuz gerückt wären. Doch weit gefehlt! Genaugenommen musste die Serie sich bereits im zweiten Jahr mit starker Kritik auseinandersetzen. Zu sehr wurde für viele Fans die Storyline auf Hershels Farm ausgewalzt, zu deutlich betonte man die Soap-Elemente.
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Dass die Einschaltquoten dann aber zuletzt doch so abrupt sanken, muss also andere Gründe haben. Ist es pure Zombie-Müdigkeit? Hat das Format sich abgenutzt?
Kuchen essen und behalten
Die Macher haben in jedem Fall einen Fehler immer wieder begangen – bis heute. Sie haben Storylines, die ihnen wichtig erschienen, durchweg über Gebühr beansprucht. Dabei ist es nachvollziehbar, dass man in gewisser Weise Zeit schinden und nicht durch die Comic-Vorlage rasen wollte. Etwas weniger wäre hier und da aber definitiv mehr gewesen.
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Dabei ist es ebenso nachvollziehbar, dass die Autoren nicht ständig nur die bösen Jungs auswechseln, sondern lieber vorhandene Antagonisten langsam aufbauen wollten. Die richtige Dosierung haben sie dabei jedoch nicht gefunden. Erst unter dem Eindruck der drastisch wegbrechenden Zuschauer leitete man zuletzt spürbare Veränderungen ein, die sich im neunten Jahr deutlicher als jemals zuvor zeigen.
Das zweite Feuerwerk
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Fast schon ein Witz ist, dass die Macher die Zombies als Gefahrenherd wiederentdeckten. Diese hatten insbesondere zu Beginn der Serie allein durch ihre Anwesenheit Angst und Schrecken erzeugt, wurden aber nach und nach in den Hintergrund gedrängt und besser in Schach gehalten. In Sachen Story war es vollkommen nachvollziehbar, dass man mehr und mehr zeigen wollte, dass es sich bei den Überlebenden um die wahre Bedrohung handelte. Diesen Aspekt überzeichnete man jedoch und fuhr die Untoten viel zu weit zurück. Im neunten Jahr sind sie plötzlich wieder furchteinflößend, unberechenbar und ein Faktor der Unsicherheit. Diese Kehrtwende kommt der Spannung enorm zugute.
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Dank all dieser Kniffe ist aus der altehrwürdigen Serie über Nacht ein ziemlich rüstiger Rentner geworden, der es versteht, seine eigenen Klischees und Konventionen besser zu umschiffen, als man das in den vorigen Jahren erleben durfte. Manchmal ist es eben doch nötig, auf die Nase zu fallen, um seine Umwelt wieder etwas klarer wahrzunehmen. Wenn der Quotenbauchklatscher also am Ende für einen inhaltlichen Aufschwung herhalten konnte, dürfen wir im Nachhinein froh sein.
Quo Vadis?
Doch bringen all diese positiven Veränderungen der Serie einen erneuten Aufschwung ein? Es ist fast nicht anzunehmen. Der Zenit der Show scheint trotz der neuen Stärke überschritten, der Hype ist vorbei. Vielleicht gelingt eine Stabilsierung der Werte und somit die Basis für ein paar weitere, gute Jahre. Denn sind auch die aktuellen Zahlen für AMC fraglos eine Freude. Da man zudem immer mal wieder Schauspieler aus dem Mix nimmt, die irgendwann zu teuer werden könnten, steht einer Fortsetzung der Serie eigentlich nichts im Wege. Bleibt nur zu hoffen, dass man den eingeschlagenen Weg weitergeht und sich nicht erneut in einer Sackgasse verrennt. Diese sind nämlich innerhalb der Serie oft dunkel und äußerst gefährlich.
The Walking Dead läuft mit acht neuen Episoden der neunten Staffel ab 10. Februar 2019 in den USA und wird bei uns per Fox Channel auf die Fernsehschirme gebracht. Die neuen Episoden laufen jeweils Montags um 21.00 Uhr. Los geht es am 11. Februar 2019.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
09.02.2019 21:13 Uhr 1
Und, es interrssiert mich dabei null, null, ob die Serie schon massig Zuschauer verloren hat!!
09.02.2019 21:28 Uhr 2
Und sie ist der Beweis, dass sich ne Serie auch nach 1 oder 2 schwächeren Staffeln, z. B. durch ne neue Headautorin, wieder regenerieren kann. RTL hätte natürlich lääängst abgesetzt ...
09.02.2019 22:51 Uhr 3
10.02.2019 12:41 Uhr 4