Mit Marktanteilen von 25 Prozent und mehr gehört der ZDF-Hit «Bares für Rares» weiter zu den erfolgreichsten TV-Marken, die es derzeit überhaupt auf dem Markt gibt. Wenn Horst Lichter und seine Händler täglich gegen 15.05 Uhr Antiquitäten unter die Lupe nehmen, schalten nicht selten um die drei Millionen Zuschauer ein. RTL wagt seit vorletztem Montag ein spannendes Duell mit den Mainzern. Konkret geht es hierbei um «Die Superhändler - 4 Räume, 1 Deal» - eine Sendung, die vom Konzept her ähnlich wie «Bares für Rares» funktioniert und sich auf dem Sendeplatz um 14 Uhr bereits zu einem soliden Erfolg entwickelt hat. Können es Wiederholungen der Sendung um 15 Uhr zumindest beim jungen Publikum mit Horst Lichter aufnehmen?
Fakt ist: «Bares für Rares» ist ein gigantischer Publikumserfolg, allerdings basiert dieser vor allem auf älteren Zuschauern jenseits der Altersgrenze von 65 Jahren. Blickt man auf die 14- bis 49-Jährigen, findet man zumeist einstellige Marktanteile, die aber dennoch häufig oberhalb des Senderschnitts liegen. So erreichte «Bares für Rares» in der letzten März-Woche - ohne Konkurrenz durch «Die Superhändler» - eine durchschnittliche Quote von 7,2 Prozent beim jungen Publikum. Wenn man bedenkt, dass das ZDF zuletzt nicht einmal mehr über sechs Prozent gelangte, ist das ein guter Wert.
Mit Konkurrenz durch «Die Superhändler» verringerte sich diese Zahl eine Woche später auf weiterhin gute 6,2 Prozent – ein kleiner Rückgang war also tatsächlich beobachtbar. Diese Erkenntnis dürfte allerdings mit Vorsicht zu genießen sein, denn die ermittelte Zuschauerzahl beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren lag in beiden Wochen auf konstantem Niveau bei 190.000 Zuschauern.
Und dennoch: Damit konnte «Bares für Rares» nicht mit RTLs «Superhändlern» (Bild links) mithalten. Um 15 Uhr – in direkter Konkurrenz zum ZDF-Hit – gelangte das Format auf 290.000 14- bis 49-Jährige im Schnitt. Der dazugehörige Marktanteil lag angesichts von 9,3 Prozent für RTL-Verhältnisse zwar auf unterdurchschnittlichem Niveau, die Werte von Bares für Rares wusste man so aber klar in den Schatten zu stellen. Ein etwas anderes Bild zeigte sich hingegen beim Gesamtpublikum, wo das RTL-Format der ZDF-Sendung um Längen unterlegen ist. Während es «Die Superhändler» auf gerade einmal 0,64 Millionen Fans brachten, triumphierte «Bares für Rares» deutlich mit 2,87 Millionen Interessierten - viereinhalbmal so viele wie bei RTL.
Ein knapper Sieg gelang der ZDF-Trödelshow dafür am vergangenen Montag, als sie angesichts von 8,3 Prozent Marktanteil leicht besser fuhr als «Die Superhändler». Die kamen in direkter Konkurrenz bei RTL nicht über 7,3 Prozent der Umworbenen hinaus und erwischten damit einen außergewöhnlich schlechten Tag. Danach wendete sich das Blatt wieder und «Die Superhändler» führten das Feld bei den Jüngeren an. Beim Gesamtpublikum spielte «Bares für Rares» hingegen weiter in einer ganz eigenen Liga. Am Mittwoch etwa reichte es für die Trödelshow zu 27,9 Prozent - und damit zur besten Quote überhaupt in der mehrjährigen Formatsgeschichte
Fazit: Die neue Konkurrenz durch «Die Superhändler» schadet «Bares für Rares» auf seinem angestammten Sendeplatz in keiner Weise. Beim Gesamtpublikum bleibt das Format ein extremer Überflieger, auch wenn es der RTL-Konkurrenz zumindest bei den Jüngeren zuletzt unterlag. Da die Quoten für ZDF-Verhältnisse aber trotzdem auf ordentlichem bis gutem Niveau liegen und nicht wirklich schwächer sind als vorher, dürfte das in Mainz kaum jemanden stören.
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