Cast & Crew
Vor der Kamera:Josefine Preuß ist Malu Barstedt
Vladimir Burlakov ist Hannes Jäger
Anna Blomeier ist Sandra Cattaneo
Victoria Chilap ist Nicole Huber
Max Hopp ist Florian Wiegand
Hinter der Kamera:
Regie: Jochen Alexander Freydank
Drehbuch: Kristin Derfler
Kamera: Martin Schlecht
Produktion: Christian Balz/ Dietmar Güntsche
«Dein Leben gehört mir» ist eine willkommene Abwechslung zu den regulären romantischen Heimatskomödien, die man im deutschen Fernsehen zu sehen bekommt. Die Stalking-Thematik ist düster und schon nach der ersten halben Stunde wird klar, dass man keinen Humor erwarten sollte. Der Spielfilm bleibt über seine Laufzeit von knapp neunzig Minuten durchweg ernst, versucht nicht an manchen Stellen eine Komik hineinzubringen und etabliert auch keine überflüssigen Handlungsstränge, die von der Protagonistin Malu und ihrem Stalker ablenken könnten.
- © SAT.1/ Gordon Mühle
Marie Luise "Malu" Barstedt (Josefine Preuß) wird das Leben zur Hölle gemacht.
In Malu und Hannes liegen zugleich die auffälligsten Stärken des Films. Josefine Preuß ist als gepeinigte junge Dame ausgesprochen überzeugend und weiß in jeder Lage entsprechend zu spielen. Sowohl als anfangs verliebte, als auch als später verzweifelte Frau ist Josefine Preuß eine beeindruckende Darstellerin, die man in dieser Qualität nur selten auf der Mattscheibe erlebt.
Doch auch der Antagonist, Stalker Hannes Jäger, macht eine starke Figur als unnachgiebiger und zugleich zielstrebiger Mann. Während er zu Beginn noch als sympathischer Typ herüberkommt, der laut eigener Aussage nur selten mit Frauen flirtet, sind seine Facetten als planender und mit eiskaltem Kalkül vorgehender Stalker ebenso überzeugend. Darsteller Vladimir Burlakov steht seiner Kollegin Josefine Preuß in der Darstellungsleistung in nichts nach und kann durch seine Kontrollsucht sogar noch weitere Facetten an den Tag legen.
Noch dazu wird dem Stalker Hannes im zweiten Drittel des Films durch den Auftritt einer neuen Person eine weitere Ebene verliehen, die seinen perfiden Charakter und seine Motivation nur noch weiter beleuchten.
Was im Handlungsverlauf jedoch teilweise unglaubwürdig wirkt, ist die schiere Leichtigkeit, mit der Stalker Hannes sein Opfer Malu terrorisieren und beeinflussen kann. Auch dass die Polizei praktisch nichts unternimmt, nagt etwas an dem ansonsten schmerzhaft realistischen Spielfilm, der die Folgen von Stalking realitätsnah darstellt.
Bildtechnisch zieht sich durch den Film eine konstant bläuliche Optik, die ihm eine unterkühlte und zugleich passende Atmosphäre verleiht. Diese hält bis zur letzten Minute an und begleitet den Zuschauer auch über das Finale, was jedoch etwas antiklimatisch und verkürzt erscheint.
Fazit: Der Spielfilm «Dein Leben gehört mir» ist ein durchweg gelungener Thriller, der insbesondere durch seine beiden starken Hauptdarsteller glänzt. Sowohl Stalker, als auch Opfer sind so realistisch, dass es ein fast unangenehmes Ausmaß annimmt. Von kleineren Logiklöchern und einem plötzlichen Finale einmal abgesehen, ist «Dein Leben gehört mir» eine starke Abendunterhaltung, wenn auch keine humorvolle.
Sat.1 zeigt «Dein Leben gehört mir» am Montag, 1. April um 20.15 Uhr.
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
31.03.2019 13:24 Uhr 1
Josefine Preuß sehe ich sehr gerne! Freue mich auf den Film.
01.04.2019 13:43 Uhr 2