Cast & Crew
Vor der Kamera:Mark Waschke ist Robert Karow
Anna Herrmann ist Sandra
Peter Trabner ist Harald Stracke
Meret Becker ist Nina Rubin
Jonas Hämmerle ist Tolja Rubin
Peter Trabner ist Harald Stracke
Hinter der Kamera:
Regie: Christian von Castelberg
Drehbuch: Christoph Darnstädt
Schnitt: Dagmar Lichius
Kamera: Björn Knechtel
Produktion: Sebastian Geissler/ Christian Metz
Die Absicht von «Der gute Weg» wird schon in den ersten Minuten deutlich und als Zuschauer merkt man schnell, dass dieser «Tatort» den harten Alltag von Polizisten auf der Straße abbilden möchte. Schön ist, dass die Folge die Polizisten dabei nicht als eindimensionale Saubermänner darstellt, sondern in den Ermittlungen auch auf deren weißer Weste ein paar Flecken findet.
- © rbb/Stefan Erhard
Nina Rubin (Meret Becker) kommt aufgelöst und voller Sorge um ihren Sohn Tolja am Tatort an.
Noch dazu ist das Zusammenspiel zwischen Kommissarin Nina Rubin und ihrem Sohn interessant zu verfolgen und bleibt durchaus nachvollziehbar. Als Mutter möchte sie ihren Sohn von dem gefährlichen Beruf des Polizisten fernhalten, doch der hat andere Pläne und möchte sogar im Straßeneinsatz aktiv sein. Noch dazu sind die Ermittlungsmethoden und das Auftreten von Nina Rubin sehr unkonventionell und erfrischend anders.
Was in diesem «Tatort» auffällt, ist der gezielte Einsatz von Deutsch-Rap-Musik, in der es unter anderem um Polizisten und deren Einsatz geht. Auch das wirkt auf angenehme Art neu, doch nicht alles ist in «Der gute Weg» gelungen. An wenigen Stellen gibt es kleine humoristische Einlagen, die mehr an Slapstick, als an gut pointierten Humor erinnern. Diese hätte man entweder anders einbinden oder sie vollständig weglassen müssen. Eine konsequentere Entscheidung hätte diesem «Tatort» definitiv gut getan.
Was man jedoch bei «Der gute Weg» sehr positiv hervorheben muss, ist die Erzählweise des Films. Diese arbeitet zwar nicht mit mehreren Zeitebenen oder doppelten Böden, nimmt aber durch Rückblenden immer wieder Bezug auf die Schießerei am Anfang. Dadurch fragt sich der Zuschauer selbst, ob alles wirklich so abgelaufen ist, wie es die beiden überlebenden Polizisten schildern oder ob es doch Ungereimtheiten in ihren Aussagen gibt.
Im Mittelteil dieses «Tatort» ermüdet sich der Fall für eine kurze Zeit, nimmt aber danach schnell wieder Fahrt auf, und kann diese auch bis zum Finale aufrechthalten. Und besonders am Ende fällt das starke Schauspiel von Peter Trabner auf, der einen der Überlebenden verkörpert.
Fazit: «Tatort: Der gute Weg» ist eine glaubhafte Studie des Berufs des Polizisten, die nicht davor zurückscheut auch auf Themen wie Korruption und Vorurteile in den Behörden einzugehen. Dabei ist der Fall nicht immer angenehm oder etwa humorvoll, doch mit gutem Schauspiel und einem starken Finale kann «Der Gute Weg» sich in die Reihe der überdurchschnittlich guten «Tatort» Folgen einreihen.
Das Erste zeigt «Tatort: Der gute Weg» am Sonntag, 05. Mai um 20.15 Uhr.
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