Eine Herausforderung
Man muss nicht einer Meinung sein. Das waren Rechte und Linke historisch betrachtet wohl selten. Neu ist allerdings, dass man das Empfinden des Gegenübers scham- und anstandslos in derbe Worte packen darf - und es gut findet. Es fehlt der politischen Auseinandersetzung - gerade von der AfD - gehörig an Sachlichkeit und Respekt. Das heizt die Stimmung in unserem Land weiter auf. Dann, wenn die AfD zurückrudert und erklärt, alles sei anders gemeint und sowieso aus dem Zusammenhang gerissen, ist es schon zu spät. Gesagt ist eben gesagt. Konservative Ansichten sollen eine Heimat haben, aber nicht den Stil dieser Partei.Kurz kommentiert von Manuel Weis
"Was für ein erbärmlicher Linksextremist!“, schimpfte etwa Uwe Junge, um dessen Einladung in «Hart aber fair» (vom WDR für Das Erste) es schon Kontroversen gegeben hatte. Jörg Meuthen sagte über Restle nun bei einer Veranstaltung in Cottbus, Restle sei ein „totalitärer Schurke“. Zudem nannte er ihn „abstoßenden Feind der Demokratie“. Der Deutsche Journalisten Verband zeigte sich über die Entgleisungen entsetzt. In einem Beitrag auf der DJV-Homepage erklärte er (auch in Richtung der ARD). „Das also ist der Stil, mit dem das Spitzenpersonal der sogenannten Alternative für Deutschland seine Kritiker überzieht. Die vermeintlichen Biedermänner Meuthen und Junge geben sich hemmungslos als Brandstifter, sobald ihnen der kalte Wind der Kritik ins Gesicht bläst. Talkshow-Redaktionen sollten künftig darüber nachdenken, ob sie solchen Feinden der Meinungsfreiheit noch eine Bühne geben.“
Der WDR hat auf die offenen Anfeindungen mittlerweile reagiert: WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn: „Georg Restle ist ein exzellenter Journalist, der in seinen Kommentaren klar Position bezieht und dabei nicht vor Kontroversen zurückschreckt. Die Äußerungen über ihn sind indiskutabel.“ Gerade auch diejenigen, die immer wieder betonen, demokratisch gewählt worden zu sein, müssten sich an die demokratischen Spielregeln halten. Dazu gehöre im Kern, die Meinungsfreiheit zu respektieren.
Es gibt 5 Kommentare zum Artikel
16.07.2019 19:35 Uhr 1
16.07.2019 22:26 Uhr 2
Wenn es nicht so ätzend wäre, würde ich jetzt laut los lachen.
17.07.2019 02:18 Uhr 3
Ach das ist bei Nationalisten immer so. Jeder der nicht ihrer Meinung ist, ist ein Feind der Demokratie. Das hört man auch immer wenn die Journalisten durch Sachsen tingeln um Stimmen einzufangen. Da sind alle anderen Demokratiefeindlich und ich denk mir nur: Wer von denen will den investigativen Journalismus einschränken? Warum will man wohl ein demokratisches Instrument, welches den Politikern auf die Finger schauen darf und soll und regelmäßig Missstände aufdeckt wohl eingestampft werden? (Gut, mir ist klar dass der Öffentlich-Rechtliche auch anderswo keine Freunde hat, aber entweder habe ich dann gar keine Infos weil alles hinter der Bezahlschranke landet oder ich zahl die 17,50€ dann ja wohl als Zeitungsabo...)
Vor allem schwatzen dann viele von wegen dass man ja nicht alle wählen lassen müsse. Da müsse man dann mal akzeptieren dass der Hase anders läuft und irgendwie durchsetzen dass mal eine demokratische Partei an die Macht kommt.
Klingt sehr demokratisch.
Wie schon mal gesagt (und das tut mir für die Sachsen echt Leid) wünsch ich mir dass die CDU in Sachsen mit der AfD koaliert. Ich will einerseits sehen was die so verzapfen und dass die CDU dann wirklich unwählbar wird bei der Bundestagswahl. Aber das wird ja nun nix
17.07.2019 16:57 Uhr 4
Ist ja auch schon seltsam, das sich hinter den meisten ÖR-Kritikern Leser der Bildzeitung befinden.
Zumeist solche, die sie auch noch täglich kaufen.
Das macht in einem 31-Tage-Monat 24,30 €, ohne Bild am Sonntag ...
Okay, das ist jetzt Off-Topic ...
18.07.2019 00:22 Uhr 5