"Die TV-Nutzung nimmt generell zu", meint Stefan Geese von der Medienforschung des Ersten Deutschen Fernsehens im Gespräch mit pressetext. Im Jahr 2000 betrug der durchschnittliche Fernsehkonsum in Deutschland 190 Minuten pro Tag. 2004 lag der TV-Konsum um zehn Prozent höher, nämlich bei 210 Minuten pro Tag. Über die Tageszeiten hinweg ist die Nutzung durchaus verschieden. "Die Prime Time profitiert vom allgemeinen Wachstum weniger als die bisherigen Randzeiten", so Geese. Das gleiche gilt für den Vorabend, wo der TV-Konsum schon bisher stark war. Überdurchschnittlich sei das Wachstum der TV-Nutzung am Vormittag und in den Nachtzeiten.
Den Anstieg der Zuseherzahlen bzw. des TV-Konsums in den Sommermonaten kann Geese aber im pressetext-Interview für Deutschland nicht belegen. Die Steigerung des TV-Konsums sei im August (im Vergleich 2000 vs. 2004) zwar mit 17 Prozent deutlich über dem Jahresmittelwert gelegen, aber dabei sei zu Bedenken, dass im Vorjahr im August die Olympischen Sommerspiele stattgefunden haben. Daher lasse sich das Schrumpfen des Sommerlochs im Bezug auf die TV-Nutzung in Deutschland nicht belegen, so Geese.
Ähnliche Einwände wurden laut WSJ auch in den USA laut. Zudem hat der Marktforscher Nielsen Media Research, auf dessen Daten die Studie aufbaut, die Erhebungsmethode geändert. Unbestritten ist laut WSJ jedoch, dass die US-Kabelsender mit ihren Filmen und Serien Publikum gewinnen konnten, während die großen terrestrischen Sender mit ihren Reality-Shows Zuseher verloren haben.