England

Britische Regie-Gewerkschaft setzt neue Richtlinien für Nackt- und Sexszenen

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Directors UK möchte mit seinen neuen Dreh-Richtlinien einen Industriestandard setzen, um einen respektvolleren Umgang mit Schauspielerinnen und Schauspielern zu gewährleisten.

Die neuen Richtlinien erhalten Unterstützung

Die British Academy of Film and Television Arts, die Casting Directors’ Guild, Equity und die Writers’ Guild of Great Britain sowie Time’s Up UK haben bereits ihre Unterstützung für diese neuen Richtlinien ausgesprochen.
Sex- und Nacktszenen werden oftmals als eine der größten Herausforderungen im Film- und Seriengewerbe beschrieben, und wie «Game of Thrones»-Star Emilia Clarke erst kürzlich verriet, kann nicht nur der Dreh selbst Druck auf den Cast ausüben – zuweilen kommt es vor, dass die Crew beim Vorbereiten einer Bettszene Druck auf einen ausübt, man solle seine Keine-Nacktszenen-Klausel einfach brechen. Zukünftig sollen Vorkehrungen dies unterbinden: Die britische Regiegewerkschaft Directors UK hat nun neue Richtlinien gesetzt, mit denen sie beabsichtigt, den Entstehungsprozess von Sex- und Nacktszenen angenehmer zu gestalten und einen respektvollen Umgang mit dem Cast zu gewährleisten.

In einem Pressestatement gibt Directors UK bekannt, außerdem zu hoffen, mit diesen Richtlinien einen branchenweiten Standard zu setzen. Die Richtlinien geben Anweisungen nicht nur für den Dreh selbst, sondern auch für die Proben von Sex- und Nacktszenen. Auch Empfehlungen für die Inszenierung von Sequenzen, die sexuelle Gewalt zeigen, sind Teil der Richtlinien, die sich zudem der gezielten Planung einzelner Bildeinstellungen verschreiben, so dass die Vertragsklauseln aller Beteiligten respektiert werden.

Entwickelt wurden die Richtlinien von Directors-UK-Mitgliedern, zudem wurden weitere Branchenleute aus den Segmenten Regie, Produktion, Drehbuch, Casting, Kostüm, Makeup und Schauspiel konsultiert. Auch Schauspielagenten und sogenannte Intimacy Coordinators wirkten an der Gestaltung der Richtlinien mit. Susanne White, die Vorsitzende von Directors UK, fasst zusammen: "Wir alle möchten ansprechende, beeindruckende Geschichten erzählen, doch kein Cast- oder Crew-Mitglied sollte sich je in eine Lage gedrängt fühlen, in der es sich unsicher, ausgenutzt oder falsch behandelt fühlt – und das gilt vor allem, wenn wir sensible Szenen produzieren."

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