Cast und Crew
Vor der Kamera:Thomas Stipsits ist Gerold Plassek
Tristan Göbel ist Manuel
Julia Koschitz ist Rebecca Fessler
Gerhard Liebmann ist Zoltan
Wainde Wane ist Machi
Hinter der Kamera:
Regie: Daniel Geronimo Prochaska
Drehbuch: Stefan Hafner/ Thomas Weingartner
Kamera: Matthias Pötsch
Schnitt: Alarich Lenz
Musik: Stefan Bernheimer
«Geschenkt» klingt mehr nach einem ernsteren Drama, als es nach Komödie klingt. Doch dieser Eindruck verflüchtigt sich schnell, sobald die ersten Minuten vorüber sind. Und erst recht, wenn man das erste Drittel des Films hinter sich hat. Denn «Geschenkt» funktioniert als Komödie, die mit viel pointierter Situationskomik arbeitet. Und der Humor sitzt in dem Fernsehfilm nahezu perfekt. Die Dialoge sind humorvoll geschrieben, die Konstellationen der Charaktere führen zu vielen lustigen Momenten und auch der Pessimismus von Geri ist in den meisten Szenen eine mehr lustige als traurige Angelegenheit.
Dennoch arbeitet «Geschenkt» auch mit emotionaleren Elementen und übt in manchen Momenten eine leichte Sozialkritik an der Pädagogik im Schulsystem aus. Noch dazu zeichnet sich der Fernsehfilm durch eine außergewöhnliche Beleuchtung aus, die man in dieser Form nur selten sieht. Leicht übersättigte Farben in einer dunklen Umgebung und kunstvolle Übergänge, die fernab vom konventionellen Schnitt sind. Das Publikum wird durch die Farbgebung und den Ton des Films leicht an künstlerische Filme wie «Die fabelhafte Welt der Amélie» erinnert. Ein regelrechter Adelsschlag für einen deutschen Fernsehfilm.
Auch Thomas Stipsits, der Gerold Plassek spielt, ist stark anzusehen. Ob es nun der erfolgslose Journalist ist, dessen Leben ihn anödet, oder der Mann, der einen Entschluss gefasst hat und sich ändern will - Stipsits kann in allen Facetten überzeugen.
An Tristan Göbel, der den jungen Manuel spielt, muss man sich jedoch anfangs erst gewöhnen. Dessen ruhige und distanzierte Art ändert sich jedoch im weiteren Verlauf von «Geschenkt», sodass man mit dem Charakter wärmer wird und sich letztendlich mit ihm anfreundet.
Was jedoch minimal hinderlich ist, dass die Dialoge in einem starken österreichischen Dialekt gesprochen werden. Wenn man sich nicht mit den Redensarten auskennt, kann es durchaus sein, dass man das ein oder andere Mal über Sätze und Wörter stolpert. Dennoch kann man alles in der Handlung auch mit dem starken Dialekt problemlos verfolgen, wenn auch mit kleinen Stolpersteinen.
«Geschenkt» ist melancholisch, gleichzeitig aber auch sehr unterhaltsam und bringt den Zuschauer mehr als nur einmal zum Lachen. Gleichzeitig bekommt man einen unkonventionellen Fernsehfilm, der sich durch seine Farben und Bilder angenehm vom Rest absetzt. «Geschenkt» ist tatsächlich ein kleines Geschenk an diejenigen, die gutes Fernsehen zu schätzen wissen.
Das Erste zeigt «Geschenkt» am Mittwoch, den 18. Dezember, um 20.15 Uhr.
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