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Das Klima-Jahr: Greta Thunberg ist der „Game Changer“ des Jahres 2019

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Durch eisernen Willen und eine Reichweite von mehreren Millionen Menschen konnten Klimaaktivisten wie Greta Thunberg einiges beim Thema Klimaschutz erreichen. Doch auch andere Persönlichkeiten beteiligten sich.

Das Jahr 2019 war politisch von dem Umweltschutz geprägt. Auch wenn dieses Thema schon seit Jahrzehnten immer wieder als äußert wichtig bezeichnet wird, erreichten die Klimaproteste mancher Aktivisten in diesem Jahr neue Ausmaße. Wie wichtig die Umwelt den Menschen ist, sah man auch durch die Medien. Neue Dokumentationen, Berichte, Forschungen und Kampagnen bewegten im Laufe des Jahres immer mehr Leute zum Nachdenken. Auch prominente Persönlichkeiten setzten sich mit dem Thema auseinander und machten Schlagzeilen.

Greta Thunberg bewegt mehrere Millionen zum Streiken


Die junge Schwedin brachte als eine der ersten das Thema Umweltschutz verstärkt in die Öffentlichkeit. Mehrere Zeitschriften und Fernsehsender berichteten über die damals noch 15-Jährige. Das erste Mal verweigerte sie am 20. August 2018 den Schulunterricht, um stattdessen vor dem schwedischen Reichstagsgebäude zu sitzen. Dort hatte sie ein Schild, auf dem „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik fürs Klima) stand. Bereits sieben Tage nach der Aktion berichtete die taz am 27. August 2018 darüber.

Im Januar dieses Jahres gelangte es Fridays for Future (kurz FFF), einer Organisation, die sich nach dem gleichnamigen Hashtag der Schwedin nannte, in Deutschland durch soziale Medien zu großer Aufmerksamkeit. Durch YouTube-Kanäle, Plakate und Fernsehsendern wurde die Bewegung in ganz Deutschland bekannt. Am 15. Februar 2019 waren schon 30.000 Schüler an deutschlandweiten Demonstrationen beteiligt. Am 15. März protestierten in Deutschland bereits laut Fridays for Future Deutschland (kurz FFFD) 300.000 Menschen, weltweit wurde die Zahl sogar auf 1,8 Millionen Teilnehmer geschätzt. Die Demonstrationen wurden weltweit live im Fernsehen übertragen. Durch die große Aufmerksamkeit, die FFFD durch die Medien erhielt, erreichte die Organisation, das Konstanz als erste Stadt Deutschlands den Klimanotstand ausrief. Das «ZDF Politbarometer» führte daraufhin im April eine Umfrage durch, wie viele deutschen Staatsbürger der Meinung sind, dass FFFD wirklich etwas verändern könnte. 37 Prozent der Befragten erwarteten bei der ersten Umfrage Auswirkungen durch FFFD, im Juni waren dieser Meinung bei einer zweiten ZDF-Umfrage schon 51 Prozent. Im selben Monat strahlte hr Fernsehen eine Talkshow zu dem Thema aus. In «Jetzt mal Klartext!» konnten Schüler hessische Politiker mit ihren Forderungen konfrontieren.

Vom 31. Juli bis zum 4. August fand zudem der erste Sommerkongress von FFFD in Dortmund statt. Dieser erreichte erneut eine hohe mediale Aufmerksamkeit. Unter anderem waren die Forscher Prof. Petra Döll, Christoph M. Schmidt, Karen Wiltshire und Luisa Neubauer vor Ort dabei und hielten Podiumsdiskussionen. Der auch aus dem Fernsehen bekannte Mediziner Eckart von Hirschhausen war ebenfalls Teil dieser Diskussionen. Der Fernsehmoderator Joko Winterscheidt sorgte für den Abschluss des Bühnenprogramms. Der Schriftsteller und Kabarettist Marc-Uwe Kling war bei der Abschlussveranstaltung beteiligt. Fernsehsender waren ebenfalls vor Ort und übertrugen live einige Podiumsdiskussionen.

Anfang August wurde die mittlerweile 16-Jährige von GQ zum „Game Changer of the Year“ gekürt. Am 14. August segelte Greta Thunberg anschließend mit einem Schiff von dem englischen Plymouth nach New York zu einem Klimagipfel. Insgesamt war sie 14 Tage unterwegs. Die Crew des Schiffs meldete sich jeden Tag über die sozialen Medien mit mindestens einem Foto und Video. Diese wurden bei Instagram unter anderem von mehreren Millionen Menschen gesehen. Die Seereise sorgte bei den Medien erneut für große Aufmerksamkeit. Die RTL-Sendung «Stern TV» berichtete auch von der Schiffsreise und begleitete sie im Fernsehen durchgehend mit. Am 20. September gab es den nächsten globalen Klimastreik anlässlich der Vorbereitungen zum UN-Klimagipfel. Mehrere Fernsehsender berichteten wieder live von den Demonstrationen. RTL machte am 20. September sogar ein «Aktuell Spezial: Kampf ums Klima» und zeigte Live-Videos mehrere Demonstrationen in Deutschland. Greta Thunberg bewegte so mehrere Millionen Menschen auf der ganzen Welt, für die Umwelt auf die Straße zum Demonstrieren zu gehen.

Dokumentation von Oscar-Preisträger setzt sich für arktisches Eis ein


Der Schauspieler Leonardo DiCaprio produzierte zusammen mit seinem Vater George DiCaprio eine Klimadokumentation. Neben den beiden genannten Produzenten gehörten auch Roee Sharon Peled, Nancy Abraham und Lisa Heller zu dem Team. Die Doku namens «Ice on Fire» dauerte 90 Minuten und zeigte Lösungen für den Umweltschutz, welche bisher von der Menschheit und den Medien wenig besprochen wurden. Der Sender Sky Atlantic HD strahlte die Dokumentation am 29. Juli 2019 aus und stellte sie für Interessierte bei Sky Ticket, Go und Q auf Abruf zur Verfügung. Im Vordergrund des Filmes steht die Bedeutung des arktischen Eises. Sogar der Umweltminister von Island berichtet in dem Film von den Folgen des Klimawandels für sein Land. Der Doktor Michael Mann klärt die Zuschauer neben dem Anstieg des Meeresspiegels auch über weitere Folgen des Klimawandels, wie Trinkwasserknappheit auf. Greta wurde zur „Person of the Year“ vom renommierten „Times“-Magazin gewählt. Glückwunsch!

YouTuber sammeln mit ihren Followern Geld für Bäume


Neben dem Fernsehen gab es allerdings auch noch eine andere Plattform, die sich für das Klima einsetzte. Auf YouTube wurde die Kampagne „TeamTrees“ von MrBeast, PewDiePie oder auch jacksepticeye unter einem gleichnamigen Hashtag beworben. Zusammen kommen die drei YouTuber auf eine Reichweite von 151 Millionen Zuschauer (Stand: 14.11.2019). Auf einer Website der Organisation können alle Menschen Geld spenden. Pro Dollar wird anschließend ein Baum auf der Welt gepflanzt. Durch die Medienreichweite wurde bisher Geld für rund 15 Millionen Bäume gesammelt. Unter anderem spendeten einige berühmte Unternehmer, wie Tesla Gründer Elon Musk, eine Millionen US-Dollar.

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