TV-News

«Unser Lied für Rotterdam»: Expertenrunden bestimmen den deutschen «Eurovision Song Contest»-Titel

von   |  4 Kommentare

Der Digitalsender One wird Ende des Monats in «Unser Lied für Rotterdam» verraten, womit Deutschland zum «Eurovision Song Contest» fährt.

Ursprünglich hat der NDR versprochen, noch Ende Januar mehr über den deutschen «Eurovision Song Contest»-Titel zu verraten. Nun hat sich diese Bekanntmachung dann doch etwas verzögert. Und obwohl jetzt weitere Informationen bekannt gemacht wurden, lässt der öffentlich-rechtliche Sender alle «ESC»-Fans noch immer ein bisschen länger zittern: Statt jetzt den Song zu enthüllen, wird erst einmal über das Drumherum aufgeklärt. Wie der NDR mitteilt, wird der deutsche «ESC»-Song 2020 erst am Donnerstag, den 27. Februar, der Öffentlichkeit präsentiert.

Sonderlich prominent platziert ist diese Enthüllung aber nicht: Sie erfolgt dann um 21.30 Uhr in «Unser Lied für Rotterdam» auf One. Moderiert wird die 45-minütige Sendung von Barbara Schöneberger. Ein NDR-Selbstläufer ist der diesjährige Titel übrigens nicht, selbst wenn der klassische Vorentscheid ausfällt. Stattdessen haben zwei unabhängige Jurys ausgewählt, wer für Deutschland in Rotterdam auftritt. Konsultiert wurden eine 100-köpfige Fanjury, bestehend aus Menschen aus ganz Deutschland, und eine internationale Expertenjury aus 20 Musikprofis. Diese Musikprofis gehörten alle schon einmal zur nationalen «ESC»-Jury ihres Heimatlandes.

Wir wissen, dass viele Fans lange auf Infos gewartet haben. Wir brauchten aber die Zeit, um konzentriert schon sehr viele Dinge für Rotterdam vorzubereiten. Umso mehr freuen wir uns, am 27. Februar diesen tollen Act präsentieren zu können.
Alexandra Wolfslast, neu als Head of Delegation für den deutschen Beitrag beim «Eurovision Song Contest» mitverantwortlich:
Federführend ist dieses Jahr erstmals Christian Blenker. Der neue ARD-Teamchef für den «Eurovision Song Contest» erläutert den neuen Modus: "Unsere beiden Jurys haben einen hohen musikalischen Sachverstand und einen einmaligen «ESC»-Instinkt. Mit diesem Verfahren haben wir auch deutlich mehr Zeit für die Inszenierung gewonnen." Er führt fort: "Die ersten spannenden Ideen von international erfolgreichen Choreographen und Staging-Profis liegen uns bereits vor. Zudem bleiben die mehr als 600 Künstlerinnen und Künstler, die bei der Auswahl dabei waren, geschützt - keiner hat verloren und vielleicht sind einige im kommenden Jahr wieder dabei."

Thomas Schreiber, der als ARD-Koordinator Unterhaltung weiterhin in den hiesigen «ESC»-Prozess eingebunden bleibt, wenngleich nun auf distanzierterer Position, kommentiert: "Mit der Platzierung in Tel Aviv sind wir selbstverständlich nicht zufrieden. In Rotterdam wollen wir wieder an den Erfolg von 2018 anknüpfen. Unser Act hat die nationalen und internationalen Expertinnen und Experten begeistert und sich in einem tollen Teilnehmerfeld durchgesetzt. Wir sind zuversichtlich, dass die Wahl auch bei den «ESC»-Fans auf sehr breite Zustimmung und - wie wir hoffen - auf Begeisterung stoßen wird."

Kurz-URL: qmde.de/115737
Finde ich...
super
schade
20 %
80 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelPrimetime-Check: Sonntag, 9. Februar 2020nächster ArtikelWie viel Handball kommt durch den neuen Vertrag der EHF künftig ins Free-TV?
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
dirkberlin
10.02.2020 11:57 Uhr 1
Schwierig. Die Frage ist berechtigt, wie repräsentativ die Jurys sind. Irgendwelche Fans und irgendwelche Experten. Die experten in der nationalen Jury sind meist C-Promi darunter Musiker. Die Zielgruppe sollte eher gezielter sein. Ähnlich wie in den USA sollte man sich auf Swing States konzentrieren. Wobei es meistens Egal ist. Deutschland hat nur eine Chance, wenn ein Song den Zeitgeist trifft und einfach gefählt. Wenn es nur Okay-Ware ist, dann findet er sich dank der berühmten Seilschaften weiter hinten wieder. Es wurde zwar zunehmend entschärft, führt aber dazu, dass manche Staaten (sobald sie überhaupt das Finale erreichen) eher sichere mittlere Plätze bekommen. Die Frage ist jetzt wirklich ob die ARD nicht sinnvollerweise den Prozess einschrumpft. Zuviel wurde immer dran kritisiert und am Ende hat man auch noch viel Geld für ne Show rausgeblasen. Zusätzlich hat Deutschland das Problem, dass etablierte Künstler nicht funktionieren. Die können nur verlieren. Es zählt der Zeitgeist tlw. mit der Show mehr als das Lied. Und gerade in Dtl. hat man sich viel aufs Lied konzentriert. Die Künstler sind random. Haben Random Schicksale gemeistert. Die letzten Jahresgewinner waren meistens komplett fürs Radio schwierig, selten tlw. unmöglich. Aber sowas braucht es um aus der Masse herauszustechen. Aber zweckfrei es zu konstruieren.
Blue7
10.02.2020 12:02 Uhr 2
Wenn Mitte Dezember der Künstler schon feststand, dann frage ich mich warum man 2,5 Monate den Künstler geheimhält. In Netflix Sprache, wenn man eine neue Serie verheimlicht und nicht darüber ne Pressemeldung raushaut, dann ist meistens das ein eingeständnis, dass es Mist ist.

Warum kam diese Show mit dem Siegersong nicht schon Ende Dezember 2019. Warum sollen es alle Nachbarländer nicht mitbekommen was Deutschland liefert.

Finde das verhalten sehr merkwürdig.

Zudem ist dieser Song nicht von Deutschland sondern von der ARD. Also repräsentiert der Song nicht mal die Meinung der Deutschen Zuschauer.
Wolfsgesicht
10.02.2020 13:32 Uhr 3
Wenn ich mir anschaue für was die Deutsche Jury beim ESC immer Punkte vergibt und auch allgemein die Diskrepanz zwischen dem wofür die Jurys stimmen und dem was die Zuschauer voten...wird nix.
Johnny
10.02.2020 14:48 Uhr 4
Also ich halte es ja auch eher für wahrscheinlich, dass der NDR das nicht gebacken bekommt, aber die Gründe kann ich hier jetzt nicht verstehen.



Die deutsche Jury tut ja hier erstmal nichts zur Sache, da es sich hier um eine internationale Jury handelt. Und da kann man mit Sicherheit sagen, dass die beim ESC selbst oft weg vom Zuschauer Geschmack sind, aber gerade deshalb macht es ja auch irgendwo Sinn, diesen "Jury-Geschmack" in die Vorentscheidung einzubeziehen. Wie man letztes Jahr an Norwegen gesehen hat, bringt es einem halt letztendlich auch nicht viel, wenn man beim Jury-Geschmack durchfällt, außer vielleicht mehr Akzeptanz oder Legitimität bei den Hardcorefans.



Warum man es noch nicht veröffentlicht hat, wird einfach mit taktsichen Überlegungen zu tun haben. Die meisten Songs kommen halt Ende Februar, Anfang März raus. Das ist genauso, wie der Oscar-Anwärter auch eher selten im März oder April schon läuft. Da will man einfach ein optimales Momentum erzeugen.



Man muss letztendlich abwarten, wer sich da auch beworben hat. Glaube das war die größte Hoffnung, die man bei so einer internen Nominierung hatte. Wenn es tatsächlich talentierte Künstler gibt, die eine Pleite im Vorentscheid abgeschreckt hat und die sich jetzt mit guten Nummern beworben haben, kann da schon was gutes bei rumkommen. Die Auswahl ist letztendlich wichtiger als jegliches System. Man hat ja in den Vorjahren auch genau dieses System angewendet bestehend aus Jury und Panel. Und sonst halt immer die Zuschauer dazu geholt. Ein Jahr klappte es sehr gut, ein anderes Jahr war es bescheiden. Vielleicht ist dieses Jahr das Angebot an Songs besser.
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief



Heute für Sie im Dienst: Fabian Riedner Veit-Luca Roth

E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung