Das Coronavirus hält die Welt weiterhin in Atem. Während die Zahl der Neuansteckungen im Ursprungsland China inzwischen zurückgeht, scheint in Europa die Spitze noch lange nicht erreicht. Die Konsequenzen sind bekannt: Italien hat sich abgeriegelt, in Deutschland wurden in einigen Bundesländern Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern verboten – vorerst bis Ostern. In anderen Bundesländern gibt es eine so strikte Order noch nicht. Dass, im Falle einer weiteren Ausbreitung, das öffentliche Leben noch weiter eingeschränkt wird; ganz auszuschließen ist es nicht. Betroffen von der Coronakrise ist zunehmend auch das Fernsehen. Am Dienstagabend beendete die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ihre Saison 19/20 vorzeitig – ein Meister soll nicht mehr gekürt werden, dabei waren die Play-Offs bei MagentaSport doch stets die #geilsteZeit. Die Fußball-Bundesliga wird in den kommenden Tagen mehrheitlich vor leeren Zuschauerrängen spielen, das Europa-League-Spiel der Frankfurter Eintracht kommende Woche in Bern kann nicht stattfinden. Die 3. Liga will die kommenden zwei Spiele aussetzen, und die Partien nach Ostern nachholen.
Apropos Fußball: Champions-League-Rechteinhaber Sky zeigt seit dieser Woche seine Rahmenberichte in anderer Form. Im großen Studio A in Unterföhring sind keine Zuschauer mehr zugelassen. Die Maßnahme soll zunächst bis Ende des Monats gelten. Auswirkungen hat das Virus derweil auch auf einige andere Produktionen. «Deutschland sucht den Superstar» wird die diesjährigen Liveshows vor einer reduzierten Zahl an Zuschauern abhalten, bestätigte RTL gegenüber Quotenmeter.de. Im großen Studio der Casting-Show hätten normalerweise 1700 Menschen statt, wie viele nun letztlich hineingelassen werden, ist nicht bekannt. Nicht betroffen sind andere große RTL-Studioproduktionen: Ins Set von «Wer wird Millionär?» passen 216 Zuschauer, bei «Let’s Dance» sind 850 Zuschauer zugegen.
Generell gelte, sagt eine RTL-Sprecherin, halte man sich bei allen RTL Shows mit Publikum „an die empfohlenen Präventionsmaßnahmen und informieren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen über allgemeine Maßnahmen des Infektionsschutzes wie Händehygiene, Abstand halten oder Husten- und Schnupfenhygiene etc.“ Und man appelliere an die Vernunft jedes Einzelnen: Sollte er sich krank fühlen, solle zum Arzt zu gehen und zu Hause zu bleiben.
Betroffen ist das deutsche Fernsehen auch wegen einiger Absagen: Im März entfällt etwa eine in Halle geplante Florian-Silbereisen-Produktion, das in dieser Woche am Münchner Nockherberg angedachte «Derblecken» wird ebenso verschoben wie die Verleihung der «Goldenen Kamera». In Österreich hat der ORF eine Pause für die Tanzshow «Dancing Stars» verordnet. Definitiv stattfinden soll derweil ein großes RTL-Event: Am 8. April soll «Die Passion» über die Bühne gehen (mehr zur Sendung hier). Entweder produziere RTL die Sendung mit einer Teilnehmerzahl unter 1000 oder ohne Zuschauer vor Ort – dies sei für die Produktion letztlich nicht ganz so entscheidend.
Keine direkten Auswirkungen hat das Coronavirus aktuell auf Showproduktionen von ProSiebenSat.1. Es würden keine Shows mit über 1000 Zuschauern produziert werden, heißt es aus der Kommunikationsabteilung des in Unterföhring sitzenden Unternehmens. Bei den laufenden Showproduktionen, etwa «Big Brother – Die Entscheidung» und «The Masked Singer» setze man die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes um. Zudem werde auf die Vorgaben der jeweiligen Gesundheitsminister geachtet. „Wir rufen Mitarbeiter und Zuschauer aktiv auf, sehr auf die hygienischen Vorschriften zu achten. Unsere Produzenten haben an vielen Produktionsorten natürlich Desinfektionsmittel für Team und Zuschauer.“
Das ZDF gab am Mittwoch bekannt, dass die drei geplanten «Fernsehgarten on Tour»-Episoden, die ab Mitte April sonntags um 11.50 Uhr hätten laufen sollen, nicht produziert werden. Zudem steht eine für Ende April geplante Show von «Willkommen bei Carmen Nebel» auf der Kippe. Andere ZDF-Produktionen sollen in den kommenden Wochen ohne Publikum stattfinden, etwa das «Morgenmagazin», «Das aktuelle Sportstudio» oder der Donnerstags produzierte Polit-Talk «Maybrit Illner».
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
11.03.2020 20:15 Uhr 1
Es ist leider mittlerweile fast unmöglich, Eure Seite noch motiviert und gerne aufzurufen. Ihr habt auf den relevantesten Artikeln bis zu sechs Werbe-Pop-Ups geschaltet, weshalb man - um den Artikel überhaupt einigermaßen anständig lesen zu können - viele Artikel erst durch das Schließen, von Pop-Ups, das Wegswipen Und X-en von Bannern lesen kann. Dies beeinflusst gravierend die User-Experience und sorgt - zumindest bei mir - für immer weniger Lust Eure Artikel zu lesen. Und das, obwohl die Artikel selbst gut und informativ sind.
11.03.2020 21:12 Uhr 2
Danke. Habe ich auch schon drauf hingewiesen. Wurde gebeten, eine Mail an Fabian Rieder zu schicken, geändert hat sich aber nix ...
12.03.2020 02:03 Uhr 3
Danke, das spricht mir aus der Seele..und ist der Grund warum ich mich immer weniger hier informiere.
Höhepunkte des Ganzen sind als Artikel aufgemachte Werbelinks auf der Startseite, die nicht mal als solche gekennzeichnet sind (nur durch die etwas graue Schlagzeile als solche zu erkennen) - wenn man dann drauf klickt, wird man zu einer anderen Seite umgeleitet. (Aktuell z.B. Skyticket)
Liebe Redaktion - sowas ist abmahnfähig...wisst ihr schon, oder?
"Werbung, die nicht als solche erkennbar ist, verstößt gegen das Gebot der strikten Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten"
12.03.2020 11:20 Uhr 4
Mehr bezahlte Werbe-Artikel, teils schlecht redigierte Artikel, die Superlativen und euphemistische Formulierungen der Unternehmen wiedergeben sowie eine Häufung von an "Clickbait" grenzenden Headlines. Beispiel vorgestern: "«Star Wars»: Netflix-Deal für John Boyega", die einen Star Wars-Deal suggeriert, aber letztlich nur hinweisen will woher man den Schauspieler kennt. Sauberer wäre gewesen: "Netflix-Deal für John Boyega (Star Wars)".
Ich verzichte schon größtenteils auf die Informationen hier und habe auch den Newsletter abbestellt. Gibt andere, die nicht ganz so schlimm "gekauft" wirken. Schade ist es trotzdem.