Das Stühlerücken beim Axel Springer Verlag geht weiter. Nachdem das Unternehmen zuletzt zahlreiche Führungspositionen verlor, muss Vorstandsvorsitzender Matthias Döpfner auf einen weiteren Mann verzichten. Der ehemalige Sendersprecher und aktuelle Geschäftsführer von Welt geht von Bord. Ob Torsten Rossmann überhaupt noch in das neue Springer-Gebäude einzieht, ist fraglich, denn bis Ende 2020 gibt er die Geschäftsführung von Welt, N24 Doku und der ehemaligen Sat.1-Zentralredaktion MAZ & MORE ab.
Der Springer Verlag musste in den vergangenen Wochen auf einige wichtige Köpfe verzichten. Der ehemalige Welt-Chefredakteur Jan-Eric Peters, der Upday aufbaute, verlässt das Unternehmen, „Bild“-Entwicklungschefin Ulrike Zeitlinger setzt ihren Werdegang in Berlin nicht fort. Auch Christiane Hoffmann verließ das Springer Boot. Nikolaus Blome ging im Herbst 2019. Dafür verpflichteten die Verantwortlichen Frank Hoffmann, seines Zeichens RTL-Chef zwischen 2013 und 2019, zuvor lenkte er ab 2005 die Geschicke des Schwestersenders VOX.
„Nach über 20 Jahren habe ich mich entschieden, die Verantwortung für den Nachrichtensender und MAZ & MORE abzugeben. Wir haben Welt Fernsehen und das «Sat.1 Frühstücksfernsehen» gemeinsam in verschiedenen Konstellationen beständig und erfolgreich weiterentwickelt“, teilte Rossmann mit. „Welt ist eine starke Marke. Das «Sat.1 Frühstücksfernsehen» ist Marktführer am Morgen. Gutes Fernsehen gelingt nur im Team und mit den richtigen Marktpartnern, mit Vertrauen und Verlässlichkeit.“
In der Finanzkrise wollte ProSiebenSat.1 seinen Nachrichtensender N24 loswerden und sorgte für einen Management-Buy-Out bei dem unter anderem Stefan Aust beteiligt war. Rund fünf Jahre später übernahm Springer den Sender. „In dieser Hinsicht gilt mein besonderer Dank der eigenen Mannschaft, den Partnern im Werbemarkt und vor allem ProSiebenSat.1. Nach dem Verkauf war es mein Ziel, zu einer erfolgreichen Integration bei Axel Springer beizutragen. Das ist uns gemeinsam gelungen“, so Rossmann.
Torsten Rossmann wird sich mit 56 Jahren noch nicht in den Ruhestand verabschieden. Er wird Axel Springer auch weiterhin bei der TV- und Bewegbildstrategie beraten und zusätzlich seine Aufsichtsratsmandate bei Gemeinschaftsprojekten wie der Verwertungsgesellschaft Media, der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) und seine Tätigkeit im Vorstand von VAUNET, dem Verband Privater Medien, fortführen.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel