«Die Straßen von Berlin», 22 Folgen, ab 1995
Besetzt mit Martin Semmelrogge und anderen probierte sich ProSieben ab Dezember 1995 an diesem Format. Was kam einer weiß: Die Serie schaffte es sogar auf vier Staffeln, sie endete somit erst im Jahr 2000 bei ProSieben. Allerdings handelte es sich dabei jeweils um ziemliche Ministaffeln, die aus drei Mal sechs und einmal nur vier Folgen bestanden.
In der Serie ermittelte die „Sonderkommission Organisierte Kriminalität“ im Berliner Untergrund. Die einzelnen Folgen waren zwischen 90 Minuten und 105 Nettominuten lang.
«JETS – Leben am Limit», zwölf Folgen, ab 1999
Im Zuge des Actionbooms Ende der 90er Jahre entstand diese Serie. RTL hatte es mit Formaten wie «Alarm für Cobra 11» und «Der Clown» vorgemacht, Sat.1 etwa zog mit seinen «HeliCops» nach. ProSieben versuchte es 1999 mit «JETS – Leben am Limit», einer krachigen Serie, die letztlich aber keine zweite Staffel erhielt. Andreas Elsholz, der 1992 zum Startensemble von «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» gehörte, spielte eine der tragenden Rollen. Die noch in der Ausbildung befindlichen Piloten Frank Jäger, Robin Amberg, Philipp Klein und Ben Bremer sind dabei bei ihren Aufträgen für die Luftwaffe zu sehen. Fortan kämpfen sie in ihren Flugzeugen, noch während ihrer Militärausbildung, unter anderem gegen Naturkatastrophen, Söldner, Waffenhändler und korrupte Offiziere. Der Start glückte damals mit starken 16,7 Prozent Marktanteil, doch bis zum Staffelfinale hatte die Serie ihre Quote unter die Zehn-Prozent-Marke gedrückt, weshalb die Absetzung erfolgte.
«Liebe ist Privatsache», 15 Folgen, ab 1993
Diese Serie kennt wohl wirklich niemand mehr. 1993 war das unter anderem mit Petra Berndt besetzte Projekt die zweite Serieneigenproduktion des Senders. Nach ihrer Hostossen-Ausbildung gründeten darin drei Freundinnen eine WG. Die WG steht auf dem Anwesen eines Freiherren – und dieser möchte den jungen Damen stets gutes Benehmen beibringen. Jede der 15 Folgen entführt die Gruppe also in unterschiedliche Städte. Regie führte unter anderem Sigu Rothemund.
Kuriosität: Nach der 13. Folge (die zwölfte Folge der ersten Staffel, wenn man den Pilotfilm ausklammert) brach ProSieben die Ausstrahlung ab. Die zwei übrigen Folgen zeigte ProSieben erstmals 2001 – also über sieben Jahre später. Allerdings liefen diese dann nur noch im Vormittagsprogramm.
«Glückliche Reise», 27 Folgen, ab 1992
Kurz gesagt: «Das Traumschiff» im Flugzeug. Drei Staffeln lang lief die ProSieben-Feelgood-Serie, die die erste Eigenproduktion des Kanals war. Conny Glogger spielte in allen Episoden die weibliche Reiseleiterin, Amadeus August hatte den männlichen Part in den acht Episoden inne. Die Reisen gingen nach Thailand, Bali, Kapstadt oder Ibiza. Die letzte Episode lief im September 1995 – finaler Reiseort war Phuket. Für Nostalgiker: Einst wurde die komplette Serie auf DVD veröffentlicht.
«Der Gletscherclan», 14 Folgen, ab 1994
Helmut Lohner und Dietmar Schönherr spielten in dieser ProSieben-Eigenproduktion die zentralen Rollen. Die beiden spielten die wichtigsten Köpfe des Lauffenberger-Clans, einem weltweit agierenden Sportartikelhersteller. Ruprecht Jauffenberger kämpft um den Erhalt des Familienunternehmens, verliert aber langsam die Kontrolle – was zwangsweise zu Konkurrenzkämpfen führt. Insgesamt ließ sich ProSieben die Serie damals um die 13 Millionen Deutsche Mark kosten. Der Plan aber ging nicht auf, nach nur zehn Folgen flog das Format wegen niedriger Quoten aus dem Programm. Die Folgen elf bis 14 feierten 2007 im Heimatkanal ihre Fernsehpremiere.
«Alles außer Mord», 14 Folgen, ab 1993
Hauptdarsteller der Serie rund um den Privatermittler Uli Fichte war hier Dieter Landuris. In der Produktion der ndF geht es um den Detektiv, der nach eigenen Angaben alle Fälle übernimmt, außer die, in denen es um einen Mord geht. Und dennoch rutscht er am Ende immer in Angelegenheiten, in denen er doch ein Tötungsdelikt aufklären muss. Die Serie erhielt in den 90ern gute Kritiken, fuhr aber niedrige Quoten ein, weshalb nach drei Staffeln Schluss war. 2008 wurde die Serie auf DVD veröffentlicht.
«Klinikum Berlin Mitte», 39 Folgen, ab 1999
Ende der 90er Jahre boomten Arzt-Serien, ProSieben selbst war mit «Emergency Room» erfolgreich unterwegs – Sat.1 etwa hatte sein «Alpha Team» und „Schwester Stefanie“. ProSieben antwortete mit dem Medical-Format «Klinikum Berlin Mitte», das sich drei Staffeln lang im Programm hielt. Der inzwischen aus öffentlich-rechtlichen Reihen bekannte Francis Fulton-Smith spielte in allen Folgen die Hauptrolle des Dr. Jens Leyendecker. Wer noch ganz alte Geräte daheim hat: Die erste Staffel wurde einst auf VHS veröffentlicht. Eine vierte Staffel gab es nicht mehr, nachdem die Quoten der dritten Runde zu wünschen übrig ließen.
Es gibt 6 Kommentare zum Artikel
10.08.2020 11:30 Uhr 1
Und was die Sitcoms wie Check/Check und Frau Jordan angeht. Wirklich Lustig waren diese nicht. Wenn man auf die Quoten der ersten beiden Staffeln schaut, die am Ende doch Unterirdisch waren, verstehe ich eine weitere Staffel nicht.
10.08.2020 12:09 Uhr 2
10.08.2020 16:46 Uhr 3
10.08.2020 17:06 Uhr 4
10.08.2020 19:42 Uhr 5
11.08.2020 12:37 Uhr 6
wenn du so lange wach bleiben darfst, dann kannst du auch spät abends ungekürzt einschalten