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«GOTT von Ferdinand von Schirach»: Das Erste stellt die ethische Frage nach der Sterbehilfe

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Nach dem großen Erfolg von «TERROR - Ihr Urteil» 2016 wagt ARD ein neues multimediales TV-Experiment mit anschließender Diskussionsrunde, das auch in Österreich und der Schweiz zeitgleich durchgeführt wird.

Das Erste ruft nach vier Jahren mal wieder zu einem ethischen TV-Experiment. Dafür wurde das gleichnamige Buch und Theaterstück «GOTT von Ferdinand von Schirach» von Regisseur Lars Kraume als Fernsehfilm umgesetzt. Im November 2020 wird sich im Ersten alles um die Frage drehen, wer über unseren Tod entscheiden darf. Rechtlich gesehen ist passive Sterbehilfe seit Februar dieses Jahres erlaubt. Im neuen TV-Experiment soll über einen konkreten Fall, indem ein 78-jähriger, kerngesunder Mann sein Leben mit Hilfe eines Medikaments einer Ärztin beenden will, ethisch über das Für und Wider philosophiert werden. Im Film diskutiert ein fiktionaler Ethikrat darüber. Barbara Auer, Lars Eidinger, Matthias Habich, Ulrich Matthes, Anna Maria Mühe, Christiane Paul, Götz Schubert und Ina Weisse sind unter anderem mit von der Partie.

Abseits des Bildschirms will Das Erste die Zuschauer multimedial zu diesem viel diskutierten und heiklen Thema einbinden und pro oder contra Sterbehilfe abstimmen lassen. Ein vergleichbares TV-Experiment hatte die ARD bereits 2016 durchgeführt, als es in «TERROR - Ihr Urteil» um die Frage ging, ob ein Kampfjetpilot ein gekapertes Passagierflugzeug abschießen darf, um das Leben von noch mehr Menschen bei einer Massenveranstaltung zu retten, die Ziel des Flugzeug-Anschlags werden sollte. Damals waren ab 20.15 Uhr knapp sieben Millionen Menschen an einem Montagabend mit dabei. Sowohl insgesamt als auch bei den 14- bis 49-Jährigen kam das Experiment spitze an und generierte jeweils 20,2 Prozent Marktanteil.

Am Ende des Spielfilms «GOTT von Ferdinand von Schirach» wird das Ergebnis des Zuschauervotings verkündet. Im Nachhinein wird Frank Plasberg das Ergebnis des TV-Experiments mit seinen Gästen in «Hart aber fair» einordnen und diskutieren. Neben dem deutschen Fernsehen wird auch der SF und ORF zeitgleich das den Film übertragen. Auch hier soll es anschließende Diskussionsrunden geben.

Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen: "Ferdinand von Schirachs neuer Film geht uns alle an. Denn nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar dieses Jahres hat jeder die uneingeschränkte Freiheit, seinem Leben ein Ende zu setzen - entsprechend seines Verständnisses von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz. Das heißt aber auch: Jeder verantwortungsbewusste Mensch muss sich diese Frage über den eigenen Tod und den Wert des eigenen Lebens sehr konkret stellen. In dieser Legislaturperiode geht die Debatte um selbstbestimmtes Sterben erneut in den Deutschen Bundestag. Und wir richten uns zu diesem hochsensiblen Thema mit einem argumentativ herausfordernden Film direkt ans Publikum: Wie würden Sie sich entscheiden? Was ist für Sie ethisch vertretbar? - Brisanter kann öffentlich-rechtliches Fernsehen nicht sein."

Kurz-URL: qmde.de/121351
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