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«Der Pate» füllte 1972 die Kinokassen, war der große Sieger bei den Oscars 1973 und Coppola bekam sofort den Startschuss für eine Fortsetzung, die noch überwältigender war und 1975 sahnte mit sechs Oscars doppelt so viele Trophäen ab wie der erste Teil. Damit sollte das Thema für Coppola aber auch abgeschlossen sein. Er widmete sich anderen Stoffen, ging dabei große Risiken («Apocalypse Now») und musste so machen Flop («Einer mit Herz») hinnehmen. Finanzielle Nöte sorgten sich dafür, dass er sich noch einmal mit Mario Puzo hinsetzte, um ein Drehbuch für «Der Pate III» auszuarbeiten.
Wer alles gewinnen will, hat am Ende nichts
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Nur Joey Zasa (Joe Mantegna) ist unzufrieden und richtet ein Massaker an, das Michael jedoch überlebt. Sein Neffe Vincent (Andy Garcia) übt daraufhin Rache und erschießt Zasa auf offener Straße. Viel gefährlicher sind jedoch die Hintermänner, die eine Intrige geschmiedet haben, um die Corleones endgültig zu vernichten. Dazu gehört auch Michaels väterlicher Freund Don Altobello (Eli Wallach), und auch in der Katholischen Kirche erwachen dunkle Mächte. Michael bleibt nichts anderes übrig, als sich zu wehren und alle Gegner auf einen Schlag auszulöschen. Den größten Verlust erleidet er dabei aber selbst.
Was bleibt ist Schuld und Sünde
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Coppola und der 1999 verstorbene Mario Puzo hatten im Vorfeld große Ambitionen, die Geschichte um Michael Corleone zum Abschluss zu bringen - aber nicht als simple Fortsetzung, sondern als überbaumäßiger Epilog, um auch nochmals klarzustellen, dass es Coppola nie um die Idealisierung der Mafia ging, sondern um eine Familie, die ihren Wohlstand im Schatten des Verbrechens niemals genießen kann, sondern immer wieder Opfer bringen muss und in ewiger Schuld und Sünde leben. Darum ging es Coppola und Puzo in ihrem Epilog, weshalb sie den Titel «Der Pate III» ablehnten, weil er zu sehr suggerierte, dass es auch noch einen vierten, fünften und sechsten Teil geben könnte.
Eine neue Schnittfassung
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Ansonsten ist «Der Pate III, Epilog – Der Tod des Michael Corleone» weitgehend der gleiche Film geblieben, in dem sich eine zermürbende Untergangsstimmung aufbaut und sich von einem großartigen Schauspielensemble nährt. Al Pacino interpretiert seine Rolle nochmals anders als in «Der Pate» und «Der Pate II». Aus dem anfänglich unbescholtenen Sonnyboy zum skrupellosen Gangster bleibt im 3. Teil ein gebrochener Mann übrig. Diane Keaton («Der Stadtneurotiker») als Michaels einstige große Liebe Kay, die inzwischen von ihm geschieden ist, ist ebenso dabei wie Thalia Shire («Rocky») als Michaels Schwester Connie. Robert Duvall («Apocalypse Now») hingegen lehnte es ab, nochmals die Rolle des vertrauten Anwalts Tom Hagen zu übernehmen. Stattdessen wurde mit George Hamilton eine neue Anwaltsfigur eingeführt. Ursprünglich sollte Winona Ryder die Rolle von Michaels Tochter Mary Corleone spielen. Als das nicht zustande kam, überredete Coppola seine eigene Tochter Sofia als Ersatz einzuspringen. Heute ist Sofia Coppola («Lost in Translation») selbst eine große Regisseurin, aber einen vierten Teil von «Der Pate» würde auch ihr nie im Traum einfallen.
Fazit: «Der Pate III» gilt als der schwächste Teil der Gangster-Trilogie. Dennoch ist er ein würdiger Abschluss und ebenso spannend und tragisch wie seine beiden Vorgänger.
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