So mancher Fernsehzuschauer dürfte sich in den vergangenen Tagen gewundert haben, warum die Werbepausen in vielen Sendungen kürzer sind als sonst und somit Serien früher beginnen als angekündigt. Wegen den enormen Werbeausfällen musste der Berliner Privatsender Sat.1 am kommenden Freitag sogar das Comedyspecial «Markus Maria… will Fußball gucken» zusätzlich ins Programm nehmen, um sich einigermaßen an den geplanten Zeitplan zu halten. Bis zu 15 Minuten früher als geplant beginnen die vorgehenden Sendungen («ZACK» zum Beispiel um 22:30 Uhr – nicht um 22:45 Uhr).
Um dies zu vermeiden hatte ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne Media im vergangenen Oktober die Preise für den Januar nochmals gesenkt. Der Preisindex wurde von 80 Punkten im Januar 2005 auf 75 Punkte im Januar 2006 gesenkt. In den besten Werbemonaten Oktober und November liegt der Index bei 125 Punkten. Und das obwohl die durchschnittliche Sehdauer in keinem Monat höher ist als im Januar. Der Durchschnittsbürger sieht in diesem Monat 200 Minuten am Tag fern. Mit der höchsten Sehdauer und dem niedrigsten TKP-Niveau bietet der Januar also die besten Werbebedingungen des gesamten Jahres. „Das Pricing für den Januar ist günstiger denn je. Wer das Angebot nicht nutzt, verpasst den günstigsten Monat des Jahres,“ erklärte Andrea Malaga, Geschäftsführer Marketing und Research der SevenOne Media im vergangenen Oktober. Dennoch sind die Werbekunden dem Angebot nicht gefolgt.
Woran liegt es? Schuld daran ist die extreme Konzentration auf das Weihnachtsgeschäft. Deswegen ist der Januar oftmals aus dem Blickfeld der Mediaagenturen geraten.