Nachdem die „Los Angeles Times“ die krude Finanzpolitik, die undurchsichtige Nominierungsvergabe und das fast ausschließliche weiße Gremium analysierte, taumelt die Hollywood Foreign Press Association (HFPA). Ein Grund des Anstoßes ist auch, dass zahlreiche Mitglieder keine Veröffentlichungen vorweisen können und nur mit Vitamin B in die Jury kamen. NBC teilte deshalb mit, die Veranstaltung werde man im kommenden Jahr nicht übertragen. Ein Schlag für die Golden Globes, immerhin finanziert die Fernsehstation die jährliche Party.
Man könne bei der HFPA nicht nachvollziehen, warum es nun problematisch ist, dass keines der 90 Jury-Mitglieder schwarze Wurzeln hat. Dies sei, so einzelne Vertreter, seit Jahren bekannt. "Sie kennen uns schon seit 30, 40, 50 Jahren", sagte ein Mitglied diese Woche gegenüber dem Fachblatt „Variety“. "Wie kann das eine Überraschung gewesen sein?"
"Vielleicht waren wir als Organisation selbstverliebt und haben nicht über die politische Korrektheit und das Klima in diesem Land nachgedacht", sagte ein Mitglied, das nicht genannt werden wollte. "Wir sind keine rassistische Organisation. Dies ist ein rassistisches Land. Jetzt mit dem Finger auf uns zu zeigen - und zu sagen, ihr solltet 13 Prozent schwarze Mitglieder haben - ist lächerlich." Ein anderes Mitglied sagte: „Schande über die Presseleute, dass sie so heuchlerisch sind.“
Judy Solomon, ein HFPA-Mitglied aus Israel seit 1956, argumentierte, dass die Presse "auf die HFPA springt - und Sie hatten Spaß dabei." Sie sagte, die Gruppe könne sich an die Zeit anpassen, wenn man ihr das erlaube. "Man muss ihr eine Chance geben", sagte sie. "Die hiesige Zeitung muss ihr eine Chance geben, was sie nicht getan hat. Geben Sie der Sache eine Chance ... Ich denke, wir haben etwas Gutes getan."
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12.05.2021 18:31 Uhr 1
Hääääää?