Das Corona-Jahr 2020 war für die Nationalmannschaft kein einfaches, denn bis September konnte der damalige Bundestrainer Joachim Löw seine Mannschaft nicht zusammentrommeln. Die Spiele waren wie in den Jahren zuvor wenig begeisternd. Zum Abschluss des Nationalmannschaftsjahres setzte es zudem eine krachende 6:0-Niederlage in Spanien. Das DFB-Team hatte im neuen Jahr also einiges wieder gut zu machen, schließlich stand auch eine Europameisterschaft vor der Tür. Zuvor startete allerdings bereits die WM-Qualifikation für das umstrittene Turnier in Katar 2022. RTL übertrug die «European Qualifiers» wie in den Jahren zuvor. Auch zwei Freundschaftsspiele im Vorfeld des paneuropäischen Turniers waren Teil des RTL-Sendepakets.
Log ging die Qualifikation mit dem Heimspiel gegen Island am 25. März. Damals feierte Uli Hoeneß seinen Einstand als RTL-Experte. Den 3:0-Sieg verfolgten im Schnitt 6,80 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, wovon 2,06 Millionen aus der umworbenen Zielgruppe stammten. Interessant: Die erste Halbzeit verzeichnete mit sieben Millionen Fußball-Fans eine größere Reichweite als die zweite (6,60 Millionen). Die Marktanteile lagen im Mittel bei 23,2 und 24,6 Prozent. Drei Tage später hieß der Gegner Rumänien. Den knappen 1:0-Sieg sahen 6,35 Millionen Zuschauer. Es wurden 19,4 Prozent Marktanteil ermittelt. In der Zielgruppe waren am Sonntagabend mit 1,76 Millionen Umworbenen 18,9 Prozent möglich. Bitter für RTL: König Fußball hatte an diesem Abend gegen den «Tatort» im Ersten das Nachsehen.
Das Nachsehen hatte am 31. März auch „Die Mannschaft“ gegen Nordmazedonien. Die überraschende Niederlage verfolgten 6,74 Millionen Zuschauer vor dem heimischen Fernseher, wobei sich für die zweite Halbzeit 7,29 Millionen Zuschauer interessierten. Die erste Hälfte sahen 6,18 Millionen. Damit holte der Kölner Sender Marktanteile von 23,4 Prozent in beiden betrachteten Zuschauergruppen. In der für die Werbewirtschaft relevanten Gruppe sahen 1,78 Millionen zu. Vor der Europameisterschaft standen noch die beiden Testspiele gegen Dänemark und Lettland auf dem Plan. Das Unentschieden am 2. Juni wollten sich 6,32 Millionen nicht entgehen lassen, den klaren Sieg gegen die Letten feierten 6,47 Millionen. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum lagen bei 25,5 und 23,4 Prozent, in der Zielgruppe wurden 27,7 und 26,8 Prozent ausgewiesen.
Nach der EM endete auch die Ära Joachim Löw beim DFB. Hans-Dieter Flick, der Weltmeister-Co-Trainer von 2014 kam vom Serienmeister Bayern München in die Otto-Fleck-Schneise 6 nach Frankfurt am Main. Das erste Spiel war ein wenig berauschender 2:0-Sieg gegen Fußballzwerg Liechtenstein. 6,73 Millionen wollten den ersten Auftritt des neuen Bundestrainers sehen. Die Marktanteile fielen mit 27,0 und 32,1 Prozent deutlich höher als zuletzt aus. Auch das Interesse der 14- bis 49-Jährigen stieg etwas an: 2,10 Millionen schalteten ein.
Der deutlich verbesserte Auftritt gegen Armenien lockte am 5. September noch mehr Zuschauer zu RTL. 7,11 Millionen waren dabei, darunter 2,21 werberelevante Fußballfans. Die Marktanteile sanken jedoch etwas auf 26,1 und 30,7 Prozent. Gegen Island war man am Mittwochabend ebenfalls sehr erfolgreich. RTL freute sich über 7,35 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Die Einschaltquote bei allen lag bei 29,1 Prozent. In der Zielgruppe standen mit 2,08 Millionen Zuschauer 31,0 Prozent zu Buche.
Für die Spiele von Joachim Löw ergibt sich somit eine durchschnittliche Reichweite von 6,53 Millionen, was 23,0 Prozent Marktanteil entspricht. Hansi Flick lockte in seinen drei ersten Partien durchschnittlich 7,06 Millionen Fans an. Eine Sehbeteiligung von 27,4 Prozent ist die Folge. In der Zielgruppe stehen 1,87 Millionen 14- bis 49-Jährigen und 24,3 Prozent Marktanteil (Löw) 2,13 Millionen und 31,2 Prozent (Flick) gegenüber. Nicht nur was die Leistungsfähigkeit der Mannschaft betrifft, zeigt sich Löw als klarer Punktsieger.
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