Spätestens seitdem Bradley Cooper in «American Sniper» in 2014 den amerikanischen Scharfschützen mimte, ist der Name Chris Kyle der Weltöffentlichkeit bekannt. Neben diesem Film und einer Autobiografie zu Chris Kyle beschäftigten sich auch die Autoren Brüno und Fabien Nury in 'Der Mann, der Chris Kyle erschoss' mit dem Leben, Tod und Wirken des amerikanischen Soldaten und Scharfschützen.
Warum erlangte Chris Kyle weltweite Bekanntheit?
Chris Kyle, geboren am 08. April 1974 in Texas und verstorben am 02. Februar 2013 in Texas, war amerikanischer Soldat bei den Navy Seals und Scharfschütze, der während insgesamt in vier Einsätzen im Irakkrieg diente. Aufgrund seiner über 160 bestätigten Abschüsse erhielt er mehrere hohe militärische Auszeichnungen, deren Anzahl noch immer umstritten ist. Kyle, der nach seinen Kampfeinsätzen zunächst selbst unter den Folgen der Kriegserlebnisse litt, wurde schließlich von dem Ex-Marine Eddie Ray Routh, dem er bei der Verarbeitung der Erlebnisse helfen wollte, auf einem Schießplatz in Texas erschossen.
Biografische Beiträge und inhaltliche Diskussionen
Das Leben, Wirken und Ende von Chris Kyle als Scharfschützen, auf den ein Kopfgeld von 20.000 US-Dollar ausgesetzt wurde, polarisierten die Öffentlichkeit und lösten kontroverse Diskussionen aus. Ein Scharfschütze, der einem traumatisierten Veteranen helfen will, von diesem aber selbst getötet wird - die Meinungen über Chris Kyle gingen weit auseinander. Eben diese Kontroversen thematisieren Brüno und Nury in 'Der Mann, der Chris Kyle erschoss' auf 176 sehr umfangreich.
Die Novelle, die am 21. Juni 2021 bei Carlsen erschien, beschäftigt sich zudem mit der Verbindung zwischen Kyle und Routh und gibt Einblicke in den seelischen Zustand der beiden Veteranen. So litt nicht nur Routh an einer posttraumatischen Belastungsstörung, sondern hatte auch Kyle selbst mit den Erlebnissen im Irakkrieg zu kämpfen. Diese überwand er jedoch mit der aktiven Unterstützung von Veteranen, die ähnlich traumatisiert oder durch Kriegsverletzungen sogar körperlich behindert waren. Dass er von einem eben solchen Veteranen erschossen wurde, spaltete die öffentliche Meinung über den ehemaligen Scharfschützen extrem.
In 'Der Mann, der Chris Kyle erschoss' geben Brüno und Nury interessante Einblicke in das Leben von Chris Kyle und in das seines Mörders. Gleichzeitig arbeiten sie die kontroversen Diskussionen über den Tod von Kyle auf und liefern damit einen spannenden und wichtigen Beitrag zu diesem Fall amerikanischer Millitärgeschichte.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel