Am Samstag, 16. Oktober sind Sie im neuesten «Erzgebirgskrimi» zu sehen. Worauf kann sich der Zuschauer freuen?
Es geht um die Ausbeutung von osteuropäischen Arbeitern und die Zerstörung der Umwelt durch den Einsatz von Pestiziden. Also um sehr aktuelle, relevante und wichtige Themen.
In „Der letzte Bissen“ dürfen Sie von Ihren ungarischen Sprachkenntnis Gebrauch machen. Haben Sie zuvor schon mal in ungarischer Sprache geschauspielert?
Ich habe in Ungarn eine kanadisch-ungarische Serie gedreht über den Zweiten Weltkrieg, da habe ich auch ungarisch gesprochen. Es ist eine sehr spannende Erfahrung, da ungarisch für mich etwas ganze Intimes und mit der Familie Verbundenes, also immer etwas sehr Besonderes ist. Ich würde sicher gerne mehr auf Ungarisch spielen.
Ihre Eltern stammen gebürtig von dort. Haben Sie oft dort Urlaub gemacht?
Mein Vater stammt gebürtig aus Ungarn, meine Mutter ist in München geboren. Wir haben dort Familie und auch Freunde, insofern ist es weniger Urlaub, sondern auch ein bisschen ein zweites zu Hause.
Sie sind 32 Jahre alt, vor knapp 30 Jahren erfolgte die Wiedervereinigung sowie der Fall des Eisernen Vorgangs. War in Ihrer Familie ein vereintes Europa schon immer ‚normal‘?
Meine Familie ist von Flucht geprägt und dieses Thema ist auf beiden Seiten sehr präsent. Insofern war ein vereintes Europa nicht immer normal, sondern ist ein hart erkämpftes Glück. Nicht nur für meine Familie, sondern für ganz Europa.
Nachdem Sie Ihre Schauspielausbildung gemacht hatten, waren Sie regelmäßig auf der Theaterbühne zu Hause. Zieht es Sie dort auch wieder einmal hin?
Sicher. Ich liebe das Theater und wenn sich zwischen den vielen Dreharbeiten die Zeit findet, würde ich mich sehr freuen wieder einmal auf der Bühne zu stehen.
Sie waren einige Zeit in Los Angeles. War für Sie die Stadt eher das Mekka der Filmindustrie oder eine riesige, teils öde Stadt?
Los Angeles ist das Mekka der Filmindustrie und eine sehr spannende Stadt. Das Studium hat unglaublich viel Spaß gemacht und man ist für diese Zeit wirklich in eine Welt eingetaucht, in der Sich alles um Film dreht.
Die Amerikaner fahren sehr viel Auto, wirken dort aber trotz Tempolimit – oder gerade deswegen? – sehr entspannt.
Also, ich denke nicht, dass die Amerikaner sehr entspannt wirken, wenn ich ehrlich bin. Und ich glaube auch, dass sie in erster Linie ein Tempolimit auf Grund der schlechten Straßen haben. Außerdem hat fast jedes Industrieland ein Tempolimit. Darüber sollte man sicherlich nachdenken.
Der «Erzgebirgskrimi» ist ja noch relativ jung, erreicht aber rund sieben bis acht Millionen Zuschauer. Wie viele Filme sind denn aktuell geplant?
Wir haben in 2021 zwei Filme gedreht, die werden wohl 2022 laufen. Und zwei weitere Drehs sind für das Frühjahr 2022 geplant. Den Rest muss man sehen.
Neben Kommissarin Szabo sehen wir Sie auch bald als Journalistin „Mütze“ in «Das Lied der toten Mädchen» (6. November). Wie würden Sie die Figur beschreiben? Was macht die Rolle der Journalistin „Mütze“ für Sie besonders?
Mütze ist ein sehr eigener und ein bisschen auch ein verschrobener Charakter. Ich mag sie sehr gerne und die Reisen, auf die sie in ihren Recherchen geht, machen unglaublichen Spaß.
Der Film wirkt eher gruselig und düster. Ein Kinder-Lied spielt eine besondere Rolle. In wie fern waren die Dreharbeiten etwas Besonderes/Anderes? Was hat das Lied für eine Wirkung auf die Zuschauer?
Ich finde das Lied gibt dem Film noch eine besonders unheimliche Farbe. Dieses Lied zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Die Dreharbeiten waren sehr schön und tatsächlich auch sehr lustig, aber wir haben im Herbst und im Winter im Sauerland gedreht und es war natürlich schon sehr dunkel und nebelig zu der Zeit. Im Wald habe ich mich nicht sehr weit von meinem Team entfernt (lacht).
Vielen Dank für das Gespräch
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