Privatfernsehen und Reality-TV ist derzeit gleichbedeutend wie Öffentlich-Rechtlich und Krimiware. Es ist kaum vorstellbar wie die TV-Anstalten ohne die jeweiligen Programme aussähen, da die Menge an Formaten ins Unendliche zu reichen scheint. Dass das Privatfernsehen nicht wie ARD und ZDF mit ihren Krimis regelmäßig von Erfolg gekrönt ist, musste ProSieben in diesem Sommer bereits schmerzlich erfahren. Das prominenteste Beispiel war «Die Alm», die zwar groß beworben wurde, aber der roten Sieben nur selten mit guten Quoten zurückzahlen konnte. Zum Finale hin schnitt die Sendung sogar miserabel ab. Soweit kam es für das im September gestartete «How Fake Is Your Love?» erst gar nicht, denn der Unterföhringer Sender verlor bereits nach einer Folge das Vertrauen in die Primetime-Show und setzt sie de facto ab.
In der von Annemarie und Wayne Carpendale präsentierten Sendung wurden Paare auf die Probe gestellt, allerdings befanden sich in der Finca auf Mallorca auch einige Fake-Couples, die von den Teilnehmern ausgemustert werden sollten. Los ging es am 7. September vor gerade einmal 0,47 Millionen Zuschauern ab drei Jahren. 0,33 Millionen stammten aus der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Daraus ergaben sich katastrophale Marktanteile von 1,9 Prozent beim Gesamtpublikum und 5,3 Prozent bei den Umworbenen. Eindeutig zu wenig für den Dienstagabend, weswegen die ITV-Studios-Germany-Produktion fortan in der Nacht versendet wurde.
Um 20:15 Uhr setzte ProSieben fortan auf Spielfilme und «Late Night Berlin» im Vorfeld der Reality-Show, weswegen «How Fake Is Your Love?» erst gegen Mitternacht oder danach über den Äther geschickt wurde. Den Quoten hat dies trotzdem nichts genutzt. Folge zwei – Startzeit: 23:58 Uhr – lockte 0,10 Millionen Zuschauer zum Sender, 1,7 Prozent Marktanteil waren die Folge. Mit 0,06 Millionen Jüngeren wurden 3,9 Prozent markiert. Ausgabe drei ging dann erst um 0:30 Uhr, dennoch waren die Reichweiten höher. 0,12 beziehungsweise 0,09 Millionen wurden gemessen. Dementsprechend stiegen die Marktanteile rapide an. Insgesamt belief sich die Quote auf 3,0 Prozent, bei den Umworbenen waren 7,2 Prozent drin.
Um eine ähnliche Uhrzeit ging es auch eine Woche später los, diesmal schalteten 0,11 Millionen ein. Die Quoten lagen nun bei 2,4 und 4,8 Prozent. Vor Mitternacht schickte ProSieben die vorletzte Folge auf Sendung. Dennoch interessierten sich nur 0,07 Millionen Seher ab drei Jahren für die Carpendale-Moderationen. Nur 20.000 Zuschauer stammten aus der Zielgruppe. Die Marktanteile lagen in beiden ermittelten Altersklassen bei jeweils einem Prozentpunkt – Katastrophe. Das Finale lief dann wieder weit nach Mitternacht. 80.000 Zuschauer verfolgten das Ende der Sendung, die Hälfte stammte aus der Zielgruppe. Die Marktanteile beliefen sich diesmal auf 1,9 Prozent bei allen und 3,4 Prozent in der Zielgruppe.
Im Schnitt sahen die erste und wohl einzige «How Fake Is Your Life?»-Staffel 0,16 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, 0,10 Millionen waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Ohne die Primetime-Ausgabe lagen die Reichweiten bei 0,10 und 0,05 Millionen. Die Quoten veränderten sich kaum, die Gesamtstaffel verbuchte 2,0 Prozent bei allen und 4,3 Prozent bei den Umworbenen. Die Spätausgaben erreichten Quoten von 2,0 und 4,1 Prozent.
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