Erst am 26. November 2021, also weniger als zwei Monate in der Vergangenheit, startete bei Amazons Streamingdienst Prime Video die Doku «Unzensiert - Bushido's Wahrheit» und die Meinungen darüber fielen weitestgehend unterschiedlich auf. Einig waren sich jedoch Fürsprecher wie Kritiker, dass inhaltlich nicht wirklich viel "unzensiert" war und man nach der Doku auch nicht viel mehr wusste, als bereits durch die Presse ging. Bushido selbst plant laut hartnäckigen Internet-Gerüchten eine zweite Staffel, die er jedoch eigens produzieren möchte, ob, wann und wo diese erscheinen soll steht sicherlich noch in den Sternen.
RTL nutzte die Situation und schnappte sich den Rapper, der wohl noch heute unter Polizeischutz steht, und produzierte ein eigenes Doku-Format. Gesendet gestern Abend holte «Bushido gegen die Clans - Für die Familie» wenig begeisternde 1,46 Millionen Zuschauer nach Köln, auch der Marktanteil von 5,0 Prozent wird keinem schmecken. Anders sieht das in der klassischen Zielgruppe aus, denn bei den 14- bis 49-Jährigen holte das Format mit 0,83 Millionen Zuschauern respektable 11,3 Prozent am entsprechenden Markt. Bis auf «TV total», dass 0,98 Millionen Zielgruppen-Zuschauern holte, war RTL damit das stärkste private Primetime-Format.
Bleibt nur noch die Frage, ob sich die RTL-Doku mehr als die Amazon-Doku gelohnt hat und an dieser Stelle wird es in vielen Belangen sicherlich subjektiv. Nichtsdestotrotz war der Informationsgewinn aus den rund 90 Minuten Sendezeit nicht erwähnenswert, vor allem natürlich, für jene Zuschauer, die bereits bei Amazon die Dokumentation verfolgt haben. Natürlich, nutzt nicht jeder Zuschauer auch Amazon Prime Video, jedoch trotzdem: Hat es das gebraucht?
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