Stab
Darsteller: Udo Wachtveitl, Miroslav Nemec, Ferdinand Hofer, Nina Proll, Moritz Vierboom, Lennox VölkleinMusik: Fabian Römer
Kamera: Peter Nix
Drehbuch: Stefan Betz
Drehbuch: Stefan Holtz
Regie: Christine Hartmann
Aber aus der Spaßveranstaltung wird nichts. Die Pflicht ruft: Ein Toter wurde aufgefunden, und Batic und Leitmayr müssen sofort zur Stelle sein. Auch das Opfer war im Fasching aktiv gewesen und durch die Kneipen der Innenstadt gezogen. Einen Stempel trägt der Mann immer noch als Beweis am Handgelenk. Also ziehen die Münchener Polizisten durch das bunte nächtliche Treiben, um zwischen Indianerhäuptlingen und Piraten den Mörder zu finden. Und tatsächlich: In der Gaststätte erinnert man sich an den Mann. Ein „Rotkäppchen“ will sich an einen Streit zwischen ihm und einem anderen Partygast erinnert haben. Weil die Dame aber zu betrunken ist, um an Ort und Stelle eine glaubwürdige Aussage zu machen, wird sie kurzerhand mit aufs Revier genommen und in der Ausnüchterungszelle zwischengelagert.
Am nächsten Tag klären sich nur ein paar erste Schritte auf. Die betrunkene Frau beispielsweise wechselt südafrikanisches Geld, an das sie in der vorherigen Nacht gekommen ist, in Euro ein, und in der Wohnung des Toten finden sich zahlreiche Goldbarren, von denen aber manche nicht das richtige Gewicht haben. Schmuggel? Geldwäsche? Es kann in viele Richtungen gehen. Und dann ist das betrunkene „Rotkäppchen“, das im Fasching gern die Sau rauslässt, auch noch mitten in einem Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann, weil es ihr Sohn einmal besser haben soll.
All das gehört irgendwie zusammen, doch das Rätsel gibt nie ein wirklich stimmiges Bild ab. Noch dazu macht dieser Fasching furchtbar traurig, so trist und grau wie er oft in Szene gesetzt wird. Auch auf dem Revier reicht Leitmayr routiniert die Aspirin weiter, weil der junge Kollege in der vorherigen Nacht gehörig einen über den Durst getrunken hat. Viel zu viel Alkohol, viel zu viele Abgründe also für die eigentlich so heitere und lebensfrohe 5. Jahreszeit. Der Reiz des Faschings, des Anlasses für all den Trubel, wird dabei gar nicht klar, sondern vielmehr taucht eigentlich unermüdlich die Frage auf, warum sich die Leute all das antun – vor allem, wenn man Schluss noch einer tot in der Gosse endet.
Das Erste zeigt die neue Folge «Kehraus» aus der «Tatort»-Reihe am Sonntag, den 27. Februar um 20.15 Uhr.
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