Der NDR-Verwaltungsrat hat in seiner heutigen Sitzung die kürzlich angekündigten Ausbau des Spartensenders tagesschau24 zu einem fähigeren Breakind-News-Kanal begrüßt. In einer Mitteilung hieß es, das Gremium „bewertete insbesondere den Austausch zwischen tagesschau24, dem NDR Informationshaus und der ARD Infonacht positiv“. Sigrid Keler, Vorsitzende des NDR Verwaltungsrats, erklärt: „Der Verwaltungsrat unterstützt den konsequenten crossmedialen Umbau des NDR, der Kräfte bündelt und Synergien schafft für die digitale Weiterentwicklung. In dem Zusammenhang ist auch der Ausbau des Nachrichtenkanals tagesschau24 zu begrüßen, dessen Notwendigkeit und Relevanz sich anlässlich des Krieges in der Ukraine bereits gezeigt hat.“
„Das Bündeln der Informationskompetenz am Standort Hamburg Lokstedt und das crossmediale Vernetzen der NDR Redaktionen hat sich bewährt. Schnell und mit großem Einsatz haben die Kolleginnen und Kollegen auf die Ereignisse in der Ukraine reagiert und die Berichterstattung für die unterschiedlichen Programme unter bestmöglichem Nutzen des Zusammenwirkens angepasst. In der Zusammenarbeit mit ARD-aktuell und dem Nachrichtenkanal tagesschau24 setzt der NDR erfolgreich Synergien frei, um das Informationsangebot der ARD zu stärken und auszubauen. Ein großer Dank gilt dem WDR, der für das ARD-Studio in Moskau und die Berichterstattung aus der Ukraine federführend ist“, fügt NDR-Intendant Joachim Knuth hinzu.
Damit bewertet der NDR wenig überraschend die Pläne anders als die Kollegen des ZDF. Der neue ZDF-Intendant Norbert Himmler gab der Deutschen Presseagentur (dpa) vor wenige Tagen ein Interview, in dem er betonte, dass der mit der ARD gemeinsam betriebene Kanal phoenix "nicht einseitig eingeschränkt werden“ dürfe. Bei der Vorstellung der tagesschau24-Pläne hieß Mitte Februar, dass der Ereigniskanal phoenix das komplementäre Angebot und die Heimat für „planbare Aktualität“ mit dem Fokus der Live-Verbreitung von politischen Ereignissen wie Bundestagsberatungen oder Parteitagen, für Themenschwerpunkte, Dokumentationen und politischen Talk bleiben solle. Grundsätzlich seien die Pläne rund um tagesschau24 „eine Initiative der ARD", wie Himmler betonte.
Unterdessen hat der NDR auch einige Personalentscheidungen bekannt gegeben. So wurde Karola Schneider, Rechtsanwältin aus Schleswig-Holstein, zur Vorsitzenden des Verwaltungsrats gewählt. Ulf Birch aus Niedersachsen wird ihr Stellvertreter. Zudem bleibt Volker Thormählen Direktor des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, der Verwaltungsrat stimmte einer Vertragsverlängerung bis zum 30. November 2027 zu. Norbert Grundei, aktuell noch Leiter des Programmbereichs Audio Strategie und Zentrale Programmaufgaben, übernimmt die Leitung des Programmbereichs Programm- und Portfoliomanagement. Alle übernehmen ihre neuen Positionen zum 1. April. Jennifer Johnston geht zum 1. August als ARD-Hörfunkkorrespondentin ins ARD-Studio Singapur. Sie folgt auf Lena Bodewein und Holger Senzel, die sich die Stelle geteilt hatten.
Karola Schneider anlässlich ihrer Wahl: „Es sind herausfordernde Zeiten für den Norddeutschen Rundfunk zwischen wachsenden Erwartungen an die Berichterstattung und deutlich enger werdenden finanziellen Spielräumen. Der Verwaltungsrat wird in seiner Aufsichts- und Kontrollfunktion den NDR bei der Erfüllung seines Auftrags als öffentlich-rechtlicher Sender begleiten und unterstützen".
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