Der April startete mit Barbara Schönebergers mit Spannung erwarteter Übernahme des ARD-Klassikers «Verstehen sie Spaß?», die aus Quotensicht das Niveau von Guido Cantz‘ Abschiedssendung kurz vor Weihnachten mithalten konnte. Beide Sendungen erzielten 16,6 Prozent Marktanteil auf dem Gesamtmarkt, in der jungen Zuschauerschaft der 14- bis 49-Jährigen brachte es Schöneberger mit einer Reichweite von 1,01 Millionen gar auf herausragende 15,8 Prozent. Insgesamt sahen das pannenbehaftete Debüt 4,53 Millionen. Dies hatte auch zur Folge, dass die Konkurrenz von «Deutschland sucht den Superstar» (RTL) und «The Masked Singer» (ProSieben) spürbar nachließ und jeweils auf Staffeltiefstwerte fiel. Während die Castingshow von RTL nur noch 1,47 Millionen sehen wollten, rutschte ProSieben auf 2,24 Millionen. Vor allem in Unterföhring dürfte man mit 18,0 Prozent Sehbeteiligung weiterhin sehr zufrieden sein, doch spätestens jetzt bilden sich bei den Verantwortlichen in Köln große Sorgenfalten, denn 5,7 Prozent sind viel zu wenig für Silbereisen und Co. Geschmälert wurden diese eine Woche später übrigens nur geringfügig. Die neueste Recall-Ausgabe sorgte für 7,4 Prozent in der Zielgruppe, die Gesamtreichweite sank auf ein neues Tief von 1,45 Millionen.
Dass es RTL auch besser kann, bewies man mit der Übertragung des Europa-League-Spiels zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Barcelona. Die Partie vom 7. April sorgte für die beste Einschaltquote des Monats und lockte bis zu fünf Millionen Zuschauer an. Mit der zweiten Halbzeit markierte man einen Zielgruppenanteil von sagenhaften 23,8 Prozent. Damit schlug man sogar «Germany’s Next Topmodel». Die ProSieben-Sendung brachte es zwar einmal mehr auf einen starken Marktanteil von 19,0 Prozent bei den Umworbenen, doch aus dieser Gruppe schalteten „nur“ 1,25 Millionen ein – die zweitwenigsten in diesem Jahr.
Blicken wir auf die kleineren Sender, denn auch die durften sich über kleinere Erfolge freuen. So sorgten die Filme «Der Wixxer» und «Neues vom Wixxer» am Dienstag, 5. April, für verhältnismäßig sehr gute 3,3 und 3,5 Prozent beim werberelevanten Publikum. Mit etwas mehr als einer halben Million Gesamtzuschauern lag Nitro in jener Primetime im grünen Bereich. Einen Tag später konnte auch die Männer-Konkurrenz aus Unterföhring, ProSieben Maxx, auf sich aufmerksam machen – im Nachmittagsprogramm. Dort war wie üblich «Storage Wars» zu sehen, doch am Mittwoch sorgte das Reality-Format für teilweise mehr als sechs Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und ließ damit RTLZWEI, Kabel Eins, Das Erste und RTL hinter sich.
NHL entwickelt sich zum Flop
Dass es nicht immer so gut läuft für den Spartensender, zeigt sich mit Blick auf den derzeitigen Sonntagabend. Dort überzeugte im Herbst und Winter regelmäßig die Übertragung vom American Football, doch mit dem US-Sport «NHL Eishockey» kann Maxx bislang nicht zufrieden. Die Partie der Boston Bruins bei den Washington Capitals sorgte am gestrigen Sonntag für desaströse Werte. Die ersten beiden Drittel verfolgten lediglich jeweils 80.000 Zuschauer, zum Ende des Spiels halbierte sich die Reichweite. In der Zielgruppe bewegte man sich im kaum wahrnehmbaren Bereich bei 0,8, 0,4 und 0,2 Prozent. Es war nicht das erste Mal, dass die NHL-Spiele hierzulande nur so wenige Zuschauer erreichen.
Doch auch die großen Geschwister haben so ihre Probleme. Besonders auffällig war dies am Dienstag, 5. April, also ProSieben und Sat.1 mit «Lucky Stars – Alles auf die Fünf!» und «Clarice Starling – Das Erwachen der Lämmer» nur mies performten. Die Gameshow brachte es nur auf eine Quote von 6,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, während die US-Serie bei 4,5 Prozent hängen blieb. Bei RTL und Das Erste lief es derweil im Vormittagsprogramm wieder einmal nur mäßig. Die beiden gleichgebauten Sendungen «Familien-Kochduell» im Ersten und «Chefkoch TV» bei RTL holten im Wochenschnitt nur 3,9 beziehungsweise 5,2 Prozent Marktanteil beim jüngeren Publikum. In ähnlichen Gefilden bewegte sich auch das RTLZWEI-Format «Love Island», das immer um 22:15 Uhr ausgestrahlt wird. Das einstige Erfolgsformat, das sich teilweise im zweistelligen Bereich einsortierte, holte mit den vergangenen sechs Ausgaben lediglich eine Sehbeteiligung von miserablen 3,7 Prozent.
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