Seit Wochen kursieren bereits Gerüchte, wonach das digitale Satelliten-Fernsehen künftig verschlüsselt wird. Die Fernsehsender hielten sich bislang meist zurück. Zuletzt wollte allerdings beispielsweise ProSiebenSat.1-Chef de Posch diese Möglichkeit nicht mehr ausschließen. SES Astra geht nun wohl den entscheidenden Schritt.
Wie das Unternehmen mitteilte, will SES Astra die Infrastruktur für Free-TV, Pay-TV und interaktive Zusatzdienste ausbauen. Demnach besteht das Angebot aus Sendeabwicklung, Kodierung, Verbreitung von Zugangskarten und Kundendienst. Übersetzt bedeutet das: Das momentan noch frei empfangbare Fernsehen könnte schon bald nur noch gegen Gebühr und mit Hilfe eines passenden Receivers mit Smartcard zu sehen sein. Das neue Angebot stehe allen Sendern offen, heißt es.
Ferdinand Kayser, Präsident und CEO von SES Astra: "Die Infrakstuktur, die wir anbieten, ist absolut offen, neutral und diskriminierungsfrei. Unser Angebot wird allen interessierten Free- und Pay-TV-Sendern den Eintritt ins digitale Zeitalter erleichtern und die Verbreitung neuer Programme und Programmpakete und damit mehr Wettbewerb ermöglichen." Man geben der digitalen Entwicklung auf diesem Wege "einen wichtigen Impuls", so Kayer weiter.
Die Zeiten des kostenlosen "Free"-TV scheinen somit gezählt, denn den technischen Zugang erhalten TV-Zuschauer künftig wohl nur noch gegen die Entrichtung einer monatlichen Digital-Pauschale, die der "Abdeckung der technischen Kosten für den Betrieb der digitalen Infrastruktur" diene. Allerdings: Wie SES Astra-Chef Kayser gegenüber dem "Handelsblatt" sagte, soll die Gebühr "unter fünf Euro".