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In bisher zwei Staffeln mit dreizehn Episoden erzählt die südafrikanische Jugend-Drama-Serie die Geschichte von Puleng Khumalo, die von Ama Qamata gespielt wird. Pulengs Zwillingsschwester wurde nach der Geburt entführt und vermeintlich von Menschenhändlern verkauft. Als Täter steht Pulengs eigener Vater unter Verdacht. Auf einer Party wird die mittlerweile jugendliche Puleng auf ein Mädchen namens Fikile aufmerksam, das ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Um ihrem Verdacht nachzugehen, dass es sich bei Fikile um ihre verschwundene Schwester Phume handeln könnte, wechselt Puleng auf dieselbe Highschool wie Fikile.
In ihrem neuen Umfeld hat Puleng es nicht einfach: Auf der einen Seite steht ihre Beziehung zu Fikile, auf der anderen neue Freunde und erste Beziehungen. Selbstverständlich wird es ihr auch nicht einfach gemacht, ihren Verdacht über ihre Verwandtschaft zu Fikile zu überprüfen. Von allen Seiten legt man ihr Steine in den Weg, wobei das Gesetz oft genug überschritten wird.
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Auch sonst scheut die Serie nicht davor zurück, ernstere Töne anzuschlagen, verfängt sich jedoch bisweilen in Stereotypen: Wie die meisten Serien, die an Highschools spielen, legt auch «Blood and Water» einen großen Stellenwert auf Liebesbeziehungen. Während Puleng ihre erste Beziehung eingeht und gleichzeitig mit den unerwiderten Gefühlen eines Freundes umgehen muss, sorgt Untreue unter ihren neuen Freunden für Probleme.
Dass ausgerechnet Chris ein doppeltes Spiel spielt, der im Laufe der ersten Staffel seine Pansexualität entdeckt, hinterlässt mit Blick auf die jahrelange Darstellung bisexueller Charaktere als untreue Partner einen faden Beigeschmack. Der einzige Pluspunkt: Niemand rümpft über Chris' Beziehung zu seinem männlichen Partner die Nase und selbst als seine Eltern in Staffel zwei Wind von der Sache bekommen, nehmen sie die Sache locker auf. Sicher hat das auch mit dem kulturellen Hintergrund der Serie zu tun, ist die gleichgeschlechtliche Ehe in Südafrika schließlich schon seit 2006 anerkannt.
Chris mag als bisher einziger queerer Charakter der Show unglücklich für diesen Handlungsstrang gewählt worden sein, noch unglücklicher gestaltet sich jedoch Fikiles Beziehung. Diese unterhält sie nämlich mit ihrem verheirateten und damit eindeutig erwachsenen Schwimmtrainer. Was als Missbrauch einer minderjährigen Schutzbefohlenen eigentlich eine große Sache sein sollte, geht neben der Story zwischen Puleng und Fikile komplett unter. Der Schwimmtrainer verlässt Fikile für seine mittlerweile schwangere Ehefrau. Konsequenzen? Fehlanzeige! Hier hätte «Blood and Water» deutlich mehr herausholen können.
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Alles in allem ist «Blood and Water» eine solide Serie, die mit einem neuen Setting, gut gecasteten Schauspielern und dem Mut, ernste Themen anzusprechen, glänzen kann. Allerdings schöpft sie in den ersten beiden Staffeln nicht ihr volles Potenzial aus. «Blood and Water» sollten sich insbesondere diejenigen ansehen, die Highschool-Dramen lieben, Konflikt rund um Familiendynamiken schätzen oder auf der Suche nach neuen südafrikanischen Shows sind.
«Blood and Water» ist bei Netflix streambar.
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