Die russische Journalistin Marina Owsjannikowa erlangte wenige Wochen nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine weltweite Berühmtheit, in dem sie live im russischen Staatsfernsehen ein Protestplakat gegen den Krieg und die staatliche Propaganda hochgehalten, was ihr eine Geldstrafe einbrachte. Davor war sie kurzzeitig festgenommen worden, was durch ein neues Mediengesetz in Russland möglich wurde. Dieses hatte untersagt, frei über den Ukraine-Krieg zu berichten und das Wort Krieg zu verwenden.
Owsjannikowa heuerte unterdessen als freie Mitarbeiterin in Deutschland bei Welt an (Quotenmeter berichtete). Wie das Portal ‚Medieninsider‘ bereits Anfang Juli berichtet hatte, ist die Zusammenarbeit zwischen dem Axel-Springer-Blatt und der russischen Journalistin nach drei Monaten wieder beendet worden. Dem Bericht zufolge galt die Zusammenarbeit als „durchaus kompliziert und umständlich - auch mit Blick auf Produktionsabläufe“.
Nun droht Owsjannikowa neuer Ärger. Wie das Bürgerrechtsportal ‚OVD-Info‘ in Moskau und die Organisation ‚Cinema for Peace‘ in Deutschland berichten, wurde sie erneut festgenommen. Sie hatte am Freitag vor dem Kreml in Moskau ein Schild mit der Aufschrift „Putin ist ein Mörder“ hochgehalten. ‚OVD-Info‘ schrieb unter Berufung auf ihren Anwalt, dass Owsjannikowa in der vergangenen Nacht wieder freigelassen worden sei.
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