Eine geniale Idee - das Magazin dreizehn +13 Gedichte vereint große Klassiker und zeitgenössische Lyrik. Dazu gibt es Kommentare in Form von Essays, die den Zugang zur Lyrik erleichtern und die Lust auf mehr machen.
Lesen, das ist für viele Menschen ein Hobby. Fast jeder hat dabei seine Favoriten, seien es Krimis, Thriller, historische Romane oder auch Liebesgeschichte. All das ist Belletristik. Dabei gibt es noch weitere literarische Kunstformen, die leider nur wenig Beachtung finden. Die Lyrik ist so ein Fall: Ist die Schule abgeschlossen und das Abitur erst einmal in der Tasche, beschäftigen sich nur noch die wenigsten Menschen mit Gedichten. Und genau hier setzt das Magazin des Verlegers Oliver Wurm an: Lust machen auf Lyrik, und das ganz entspannt, quasi zum Mitnehmen und gerne auch für zwischendurch. Die Publikation, von der bis dato zwei Bände erschienen sind, ist in jedem gut sortierten Kiosk erhältlich und hat sich zur spannenden Aufgabe gemacht, die vernachlässigte Kunstform Lyrik unter die Leute zu bringen.
Die Hefte sind so aufgebaut, dass jeweils 13 Klassiker und 13 zeitgenössische Gedichte (daher der Name: dreizehn +13) vorgestellt werden. Illustrationen fehlen nicht und lockern die Hefte optisch und auch inhaltlich auf. Die Auswahl der klassischen Gedichte ist zwar populär, bietet aber auch Überraschungen. Unwahrscheinlich, dass auch nur ein Leser oder eine Leserin in Band 1 keine Zeile findet, die noch aus der Schule bekannt ist oder die man im Laufe des Lebens das ein oder andere Mal gehört hat. Das klassische Repertoire reicht von Gryphius über Goethe, Schiller und Heine bis hin zu Fontane, Hesse und Kästner. Hinzu kommen dann 13 zeitgenössische Gedichte - moderne Werke, mit denen sich die Leserschaft ganz unvoreingenommen beschäftigen kann. In Band 2 werden 13 Gedichte aus dem 20. Jahrhundert, zum Beispiel von Ringelnatz, Brecht und Fried (ja, auch hier erkennt man durchaus einiges wieder!) wiederum von 13 Gedichten der Gegenwart ergänzt.
Da zu jedem Gedicht eine Interpretation dazugehört, beschränkt sich das Magazin nicht auf den bloßen Abdruck, sondern gibt zu jedem der "dreizehn" hinreichend Hilfestellungen in essayistischer Form. Immer genug, um zum Nachdenken anzuregen, aber nicht so viel, dass kein Raum für eigene Auslegungen mehr frei wäre. Bei den 13 zeitgenössischen Werken kann man seinen Gedanken freien Lauf lassen.
Fazit: Ein Magazin für Lyrik in kleinen "Häppchen", vielleicht im Bus oder nachmittags mit der Familie am Kaffeetisch. Wer mag, kann QR-Codes einscannen, um zu den Audiofiles der Gedichte zu gelangen.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel