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Am 21. August gingen HBO und HBO Max mit dem «Game of Thrones»-Spin-off «House of the Dragon» on air, das ebenfalls zum Warner-Bros.-Discovery-Konzern gehört. Der Serienableger war zugleich die erfolgreichste Pilotfolge aller Zeiten, wenngleich die achte Staffel von «Game of Thrones» bislang nicht übertroffen wurde. Allerdings streamen mehr Menschen denn je und die Verantwortlichen bei den Pay-TV-Unternehmen wissen, dass zahlreiche Zuschauer erst später einsteigen, wenn fast alle Folgen gelauncht wurden. Schon jetzt sollen allein in den Vereinigten Staaten von Amerika mehr als 20 Millionen die Serie gesehen haben.
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Man sollte daher meinen, dass die Stimmung am Firmensitz in New York City bestens ist. Doch das Unternehmen, das von David Zaslav geleitet wird, hat in den vergangenen Wochen auch viele Sorgen bereitet. Nicht nur der missglückte «Batgirl»-Spielfilm, der für immer im Giftschrank verschwinden soll, dominierte die Nachrichtenspalten, sondern auch das Abwracken von HBO Max. Der Streamingdienst wurde gnadenlos zusammengestrichen: Bis auf Produktionen aus den Vereinigten Staaten von Amerika werden keine weiteren Inhalte produziert. Die Factual-Abteilung von HBO Max, die unter anderem eine Kochshow mit Selena Gomez herstellt, musste gehen. Zahlreiche Formate wurden aus dem Programmkatalog gestrichen, um die Lizenzzahlungen zu reduzieren. Das Unternehmen kann froh sein, dass es in Europa den gewinnträchtigen Sky-Deal abgeschlossen hat. HBO-Inhalte werden auch im gemeinsamen, neuen Streamingdienst nicht anbieten können.
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WarnerMedia und Discovery Inc. verursachten durch die Fusion einen Verlust von drei Milliarden US-Dollar, das Unternehmen hat 55 Milliarden US-Dollar Schulden. Schon in den vergangenen Jahrzehnten strauchelte Warner Bros. und hat zahlreiche gewinnträchtigen Sparten wie Warner Music, Time Warner Books und Comedy Central veräußert. Unter AT&T hat man sogar das Anime-Geschäft dem Mitbewerber Sony überlassen und Crunchyroll veräußert.
Die Anleger unweit des Warner-Bros.-Discovery-Hauses sind inzwischen wenig begeistert. Der Wert des Unternehmens stürzte um 50 Prozent ein, der Aktienwert liegt in der Regel bei nur noch 14 US-Dollar. Auch das Wertpapier hat die Hälfte seines ursprünglichen Wertes verloren. Zweifelsohne arbeiten bei Warner Bros. Discovery kreative Leute, mit David Zaslav hat man auch einen erfolgreichen Manager. Allerdings kommt das Unternehmen durch die vielen Zu- und Verkäufe nicht zur Ruhe. Schon vor der Akquisition durch den Telekommunikationsbetreiber AT&T befand sich Warner Bros. im Wandel. Discovery steckte seine Investitionen erfolgreich weg; Scrippts Network mit seinen Sendern wie Food Network war eine fruchtbare Ergänzung zur Discovery-Welt, im Jahr 2015 schluckte man die französische Eurosport-Gruppe. Die Medienwelt wird in den nächsten Monaten weiterhin sehr genau die Schritte von David Zaslav verfolgen, der das Unternehmen auf Kurs bringen muss. Eine andere Wahl hat der Manager auch nicht, wenn er weiterhin die Geschicke der Firma leiten will.
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