Am Mittwochabend wird in Köln der Deutsche Fernsehpreis 2022 verliehen, doch eine Gewinnerin steht im Vorfeld bereits fest. Die Stifter (ZDF, SAT.1, ARD, Deutsche Telekom und RTL) würdigen in diesem Jahr die Schauspielerin Iris Berben mit dem Ehrenpreis. Mit der Auszeichnung würdigen die Stifter die Schauspielerin als eine Persönlichkeit, die mit ihren Rollen seit den späten 1960er-Jahren immer wieder für glanzvolle Höhepunkte der Schauspielkunst sorgt, heißt es in der Urteilsbegründung.
„Iris Berben gehört zweifellos zu den ganz Großen unter Deutschlands Schauspielerinnen“, so ZDF-Intendant Norbert Himmler als diesjähriger Vorsitzender des Stifterkreises. „Sie ist im besten Sinne des Wortes eine großartige Charakterdarstellerin, die Film- und Fernsehschaffende sowie nicht zuletzt das Publikum seit Jahrzehnten inspiriert – mit Charme und Charisma, mit großer darstellerischer Kraft und überzeugender Authentizität. Bei all dem gehören ihre immer wieder begeisternde Kunst und ihr ebenso vielfältiges wie ernsthaftes gesellschaftspolitisches Engagement zusammen. Mit ihrem herausragenden Einsatz für Toleranz und Humanität und gegen Rassismus, Antisemitismus und Neonazismus bezieht sie eindeutig und mutig Position.“
Nicht nur national zählt Berben zu den renommiertesten Darstellerinnen des Landes, auch über die Landesgrenzen hinweg kann sie in ihren Rollen überzeugen. Derzeit ist sie in dem aktuellen Film des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund «Triangle of Sadness» zu sehen. Die Tragikomödie wurde im Mai bei den Filmfestspielen in Cannes mit der Goldene Palme ausgezeichnet wurde. Am 13. Oktober kommt der Film in die Kinos. Berben arbeite bereits in den 60er-Jahren bei zahlreichen Produktionen mit, ab 1978 gelang ihr der endgültige Durchbruch, indem sie gemeinsam mit Ingrid Steeger eine der beiden Hauptrollen in Michael Pfleghars legendärer Comedy-Serie «Zwei himmlische Töchter» spielte. Es folgten Filme wie «Schwarzfahrer» (1983) und «Tapetenwechsel» (1984). In den Folgejahren spielte sie gemeinsam mit Diether Krebs in der ARD-Comedy «Sketchup» mit.
Ab den 90er-Jahren folgten zahlreiche Hauptrollen in Fernsehfilmen wie «Vergewaltigt – Eine Frau schlägt zurück» (1998) oder «Das Miststück» (1998) sowie an der Seite ihrer Kollegin Hannelore Elsner in «Andrea und Marie» (1998) und «Fahr zur Hölle, Schwester!» (2002). In dieser Zeit – ab 1994 – schlüpfte sie auch in die Rolle der Kriminalkommissarin Rosa Roth in der gleichnamigen ZDF-Reihe. In «Sternstunde ihres Lebens» (2014) spielte Berben die Politikerin Elisabeth Selbert, die als Mitglied des Parlamentarischen Rats 1949 gegen alle Widerstände maßgeblich daran mitwirkte, dass der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ ins Grundgesetz aufgenommen wurde. Auch hier werde deutlich, wie wichtig Iris Berben gesellschaftspolitische Themen immer schon gewesen seien, so die Stifter in ihrer Begründung.
Das ZDF überträgt am Mittwoch, 14. September, ab 20:15 Uhr die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2022. Barbara Schöneberger moderiert die Gala. Am Abend zuvor zeigt der Mainzer Sender ab 0:45 Uhr «Die Nacht der Kreativen», die Ehrung einiger Nebenkategorien. 3sat strahlt die Gala bereits ab 22:35 Uhr aus.
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