Seit dem 5. September laufen die Dreharbeiten für eine neue vierteilige Miniserie der ARD, die sich um das Leben von Alfred Herrhausen dreht. In «Herrhausen – Der Herr des Geldes» (Arbeitstitel) spielt Oliver Masucci («Der Auftrag») die titelgebende Hauptrolle des Alfred Herrhausen, der in den 1980er-Jahren der aufgehende Stern der Bankenwelt ist. Seine Idee eines Schuldenerlasses für arme Länder sorgt für Schlagzeilen. Als er mit einem Kredit an die UdSSR nicht nur die Interessen der Bank und seines Kanzlerfreundes Kohl vertritt, sondern damit auch die Reformpläne Gorbatschows unterstützt, betritt der Banker vermintes Terrain der Weltpolitik. Die USA fühlen sich durch sein Tun genauso irritiert wie Stasi-Chef Mielke, der das Ende des DDR-Regimes befürchtet. Die Geheimdienste sind Herrhausen nun auf der Spur. Er weiß, dass ihm vielleicht nur ein kurzes Zeitfenster bleibt, um seine Visionen, u. a. die Veränderung der Deutschen Bank, durchzusetzen. Während Herrhausen seine Rivalen im eigenen Haus in Schach zu halten, sucht und dafür seine Macht ausweitet, formieren sich auch außerhalb der Bank seine Gegner.
Der vierteilige Politthriller wird noch bis zum 16. Dezember in Nordrhein-Westfalen, Frankfurt am Main, Bayern und Belgien gedreht, im Februar 2023 folgen zudem noch sechs weitere Drehtage in Marokko oder Israel. «Herrhausen» ist eine Ko-Produktion von Gabriela Sperl mit ARD Degeto, rbb, hr und SWR in Zusammenarbeit mit X Filme Creative Pool, für die Uwe Schott als Produzent agiert. Die Redaktion verantworten Claudia Luzius, Christoph Pellander (beide ARD Degeto), Kerstin Freels, Martina Zöllner (beide rbb), Patricia Vasapollo, Jörg Himstedt (beide hr) und Michael Schmidl (SWR). Executive Producer ist Christer Lindequist, während Ilona Schultz als ausführende Produzentin fungiert. Regie führt Pia Strietmann nach den Drehbüchern von Thomas Wendrich.
Neben Masucci als Herrhausen spielt Julia Koschitz dessen Frau Traudl. Weitere Rollen sind unter anderem prominent mit David Schütter, Ursula Strauss, August Zirner, Franz Hartwig, Yousef Sweid, Dovale Glickman, Bettina Stucky, Thomas Loibl, Anton Spieker und Lisa Vicari besetzt.
„Bankenchef Alfred Herrhausen ist ohne Zweifel eine der prägendsten Persönlichkeiten der jüngeren deutschen Geschichte. Seine Haltung zu Macht und kompromisslosem wie visionärem Modernisierungs-Willen, die in die Weltpolitik hineinwirkte, ist heute aktueller denn je. Autor Thomas Wendrich hat intensive, spannende Bücher geschrieben, basierend auf akribischer Recherche – Fakten ergießen sich in starke Fiktion. Mit «Herrhausen – Der Herr des Geldes» taucht die junge Regisseurin Pia Strietmann ein in die Männerdomäne der deutschen Bank- und Politstrukturen jener Zeit und kondensiert mit der genre-erfahrenen Produzentin Gabriela Sperl und einem hervorragenden Cast aus diesem einzigartigen Stoff einen Polit-Thriller, der emotional wie intellektuell aufrührt. Relevant und mitreißend – ein Projekt, an dem man nicht vorbeikommt. Ein ARD-Event, das wir gemeinsam mit unseren Partnern rbb, hr und SWR umsetzen und auf das die Zuschauerinnen und Zuschauer sich freuen können“, verspricht Christoph Pellander, ARD Degeto-Redaktionsleiter.
Gabriela Sperl fügt an: „Seit Ende November 1989 hat es mich immer wieder beschäftigt: das Bombenattentat auf Alfred Herrhausen. Wie die Bilder von 9/11 oder vom deutschen Herbst 1977, hat das Foto der zerbombten Mercedes Limousine negative ikonographische Kraft für meine Generation. Nach über 30 Jahren ist die Zeit gekommen, sich dem Thema dieses ungelösten 'true crime' Falles, bei dem die RAF als Täter benannt, aber nie ein Täter identifiziert wurde, erneut zuzuwenden. Die Figur Herrhausens steht im Mittelpunkt: Warum war ausgerechnet er umringt von Gegnern national und außerhalb Deutschlands? Meine Vision für diesen Film: einen spannenden Geo-Polit-Thriller mit einem glänzenden Team und herausragenden Schauspieler:innen unterhaltsam für ein breites Publikum zu erzählen. In Zeiten des Rückfalls in eine kriegerisch bipolare Welt zwischen Russland und Amerika ist dieser Film brisanter denn je.“
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