Interview

Aybi Era: 'Ich wollte einfach mal was Neues machen‘

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Seit Kurzem ist die ehemalige «Notruf Hafenkante»-Darstellerin weitergezogen. Statt an der Elbe ermittelt die deutsch-türkische Schauspielerin nun an der Spree.

Hallo Frau Era! Vielen Dank für Ihre Zeit. Sie sind sozusagen „die Neue“ bei «Jenseits der Spree». Was bringt Ihr Alter Ego Maci mit?
Mavi bringt vor allem Ehrgeiz und Lust auf ihre Arbeit mit. Das merkt man schon ab der 1. Folge, sie legt direkt los und wartet nicht auf eine Einladung von Außen. Deswegen gelingt es ihr auch sich so schnell im Team einzuordnen und sich ihren Platz selbst zu schaffen.

Sie dürfen mit Jürgen Vogel zusammen spielen. Hat Sie das schon immer einmal gereizt?
Ne, ich hatte vorher nie darüber nachgedacht mit Jürgen mal zusammen zu drehen. Aber als ich dann im Konstellations-Casting mit ihm gearbeitet habe, wussten wir alle worauf es hinauslaufen würde 😉

Jürgen Vogel stand für zahlreiche Top-Produktionen wie «KDD – Kriminaldauerdienst», «Wo ist Fred?» oder «Die Welle». Ist er privat auch ein netter Kollege?
Glücklicherweise, JA. Die Arbeit mit ihm macht mir riesigen Spaß und ich profitiere sehr von seiner Erfahrung als erfolgreicher, langjähriger Schauspieler. Oft hat er einen anderen Blick auf die Arbeit hat und stellt somit auch andere Fragen, die mir die Möglichkeit geben, mich selbst noch mehr einbringen zu können. Wir sprechen sehr eine Sprache in der Arbeit und das vereinfacht alles sehr.

«Jenseits der Spree» ist ein großer Erfolg geworden. Über fünf Millionen Menschen schalteten am Freitagabend ein. Sind Sie manchmal ein wenig enttäuscht, dass das Publikum meist aus über 50-Jährigen besteht?
Ne, ich bin glücklich darüber, dass die Zuschauer*Innen überhaupt einschalten.

Was können Autoren denn machen, damit die jungen Menschen wieder diese Serien schauen? Oder muss das ZDF seine Serien einfach an Netflix & Co. lizenzieren?
Tatsächlich finde ich unsere Serie schon sehr gut durchmischt, da wir ja viele Themen für jüngere und ältere Zuschauer*Innen behandeln und somit schon viel dabei ist. Aber es ist natürlich auch immer eine Genre Sache. Da wir z.B. keine Fantasy-Serie sind, holen wir auch dementsprechend nicht diese Zielgruppe ab und das ist ja auch eine bewusste Entscheidung. Das ZDF ist zum Glück schon seit ein paar Jahren dabei auch noch mehr das jüngere Publikum abzuholen und ich finde es gelingt ihnen immer besser. Warten wir mal ab was die sich noch so einfallen lassen, würde ich sagen 😀

Sie waren drei Staffeln bei «Notruf Hafenkante». Nach Folge 406 sind Sie allerdings ausgestiegen. Wollten Sie etwas Neues machen?
Ganz genau, ich wollte einfach mal was Neues machen. Da Notruf Hafenkante meine erste Hauptrolle und mein Einstieg in die Branche war, war es für mich an der Zeit weiterzugehen und mutig zu sein. Ich hatte einfach die Sehnsucht nach einer Erneuerung und das heißt dann mutig sein und keine Angst vor „dem Unbekannten“ haben und mir vertrauen, dass alles gut wird. Diese Erfahrung habe ich schon sehr oft in meinem Leben gemacht und dafür wurde ich immer von Leben belohnt.

Im vergangenen Jahr spielten Sie Alice Cordes in «Alice im Weihnachtsland» und verbuchten über fünfeinhalb Millionen Fernsehzuschauer. Verfolgen Sie die Quoten Ihrer Projekte?
Ja, das war ein großer Erfolg und die Quoten sind natürlich entscheidet dafür, ob Projekte weiter gehen können oder abgesetzt werden. Die Quoten sind sehr wichtig und die verfolge ich auch.

Eine Ausstrahlung bei ARD und ZDF bedeutet fast zwangläufig ein großes Publikum. Würden Sie Projekte der Privatsender, die derzeit eher enttäuschende Zuschauerzahlen haben, eher ablehnen?
Nein gar nicht, meine Sehnsucht ist es unterschiedliche, interessante Rollen spielen zu können und da ist der Sender zweitrangig für mich.

In der ZDFmediathek ist auch «Another Monday» zum Streamen online gestellt worden. Sie spielen dort Nazan Sawari. Haben Sie die Serie schon gesehen?
Ja, ich habe mir alle sechs Folgen in einem angesehen und finde sie echt gut erzählt. ie größte Schwierigkeit in 45min.-Folgen ist es ja, alle Themen und die einzelnen Charaktere so miteinander, schlau zu verbinden und die Spannung durchgehen zu halten… das ist eine sehr große Herausforderung, die ich dort ich als gemeistert empfinde.

Streamen Sie eigentlich oder nutzen Sie das lineare Fernsehen?
Ich streame nur noch und nutze alle Mediatheken über meinen Laptop. Ich besitze seit Jahren keinen Fernseher mehr. Ganz früher lief bei mir immer im Hintergrund der Fernseher, damit ich immer Geräusche im Hintergrund hatte, das hatte was Beruhigendes. Mittlerweile empfinde ich es genau andersherum, es irritiert mich sehr und nimmt meinen Fokus von allem Anderen. So kann ich bewusst entscheiden was ich mir angucken möchte und wann, so bin nicht mehr abhängig von den Sendeterminen.

Danke für Ihre Zeit!

«Jenseits der Spree» wird freitags um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.

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