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Nein, natürlich nicht, denn hinter «1899» stecken mit Jantje Friese und Baran bo Odar die Macher von «Dark», jenem Netflix-Format, das wohl zum ersten kleinen Welthit der deutschen Serien-Zunft avancierte. So ist auch ihre neue Schöpfung wieder ein düsterer, undurchsichtiger Mystery-Stoff, dem ab der ersten Minute dasselbe gelingt wie ihrer ersten Produktion für Netflix: eine beachtliche Sogwirkung, die den Zuschauer nicht mehr los lässt.
So mühelos wie dieser Effekt gelingt, so vielfältig sind auch die Voraussetzungen, die dafür erfüllt sein müssen. Am Anfang stehen zwei Figuren besonders im Zentrum der Aufmerksamkeit: die britische Neurologin Maura Franklin (Emily Beecham), die nach ihrem Medizinstudium nicht als Ärztin praktizieren darf, weil sie eine Frau ist, und der Kapitän des Schiffs namens Eyk Larsen (Andreas Pietschmann), der mit einem schweren Alkoholproblem kämpft, nachdem seine Frau und seine Töchter einem schrecklichen Unglück zum Opfer gefallen sind. Beide Charaktere haben markante und interessante Abgründe aufzuweisen, durch die sie sich perfekt für einen düsteren Stoff eignen, der im ausgehenden 19. Jahrhundert angesiedelt ist und noch dazu im rauen Klima auf hoher See spielt.
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Ohne Frage: Diese Serie ist großes Fernsehen, bildgewaltig, atmosphärisch und spannend. Hoffentlich lohnt sich diese Reise am Schluss aber auch, wenn man sie vom Ende her denkt. Denn die spannendste Geschichte wird zur großen Enttäuschung, wenn die Auflösung nicht so befriedigend ausfällt, wie sich die Zuschauer das am Anfang erhofft haben. Doch wenn der Masterplan der Autoren ähnlich eindrucksvoll ausfällt wie der bisher zurück gelegte Weg, wird man so gut wie alles richtig gemacht haben.
«1899» ist ab sofort bei Netflix verfügbar.
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