Interview

Lisa Maria Potthoff: ‚Ich persönlich mochte die Zeit zwischen den Jahren noch nie‘

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Für den Star aus «Sarah Kohr» ist die Zeit bis Heilige Drei Könige sehr stressig. Warum, das verrät Potthoff im Interview.

Hallo Frau Potthoff. Wir haben in der Redaktion Fans von Ihnen. Freut es Sie, dass auch die schreibenden Fans sich auf «Sarah Kohr» freuen?
Na klar, ich freue mich und bin dankbar!

Der neue Teil „Irrlichter“ wird zwischen den Jahren ausgestrahlt. Welche Geschichte wird erzählt?
Es geht um eine Gruppe Coronaleugner, die drastische Mittel ergreifen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Sarah möchte Teil dieser Gruppe werden und man fragt sich, was geht in ihr vor?

Sie beschäftigen sich dieses Mal mit dem Thema Corona. Haben Sie nicht Angst, dass die Deutschen entnervt den Film abschalten?
Man kann sich nie sicher sein, ob ein Thema die Menschen abholt. Ich war letzte Woche in der Volksbühne in Polleschs „Geht es dir gut?". Der Abend behandelt ebenfalls, natürlich anders als unser Film, die letzten drei zurückliegenden pandemischen Jahre. Der Saal war voll - ein phantastischer Abend trotz dieses Themas bzw. gerade deswegen, sehr nah an uns Zuschauern. Vielleicht schafft auch „Irrlichter“ einen engen Bezug zu den Menschen, weil der Film aktueller ist als viele andere Projekte. Nach drei Tagen Familie mit Gänsebraten und Plätzchen, mit den alten Sissi- und Märchenfilmen, ist vielleicht ein rauerer Thriller genau das Richtige für das überzuckerte Weihnachts-Gemüt...

Apropos Corona: Vor einem Jahr wurden Menschen, die sich nicht impfen ließen, falsch angeschaut. Heute wissen wir, dass die Impfung nicht zu 100 Prozent schützt. War der Druck auf die Menschen rückblickend zu scharf?
Ich war nie für eine Impfpflicht, da die Gesellschaft schon genug gespalten war und immer noch ist. Aber ich war und bin geimpft und hatte schon den Eindruck, dass von den zuständigen Stellen kommuniziert wurde, dass die Impfung nicht vor Ansteckung schützt, aber einen milden Verlauf wahrscheinlicher macht und die Mortalität sinkt.

Die Tage zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige sind auch immer dafür da, um auszuspannen. Was werden Sie in dieser Zeit machen?
Ha, sagen Sie das mal Eltern von kleinen Kindern, dass das die Zeit der Erholung ist! Ich persönlich mochte die Zeit zwischen den Jahren noch nie. Das alte Jahr ist irgendwie rum, das neue Jahr aber noch nicht da. Man hat noch das Völlegefühl von Weihnachten im Bauch, tagelange Böllerei, bis endlich Silvester ist, wo der Stress entsteht: wie feiern wir. Nicht meine Zeit. Nach den Drei Königen bin ich meist im Neuen Jahr angekommen. Dann ist das Ganze eine klare Sache und man muss nur noch durch den tristen Januar kommen.

Wie sieht Ihr Weihnachten aus? Kirchengang, Essen, Bescherung und dann Netflix?
Das entspannteste Weihnachten war tatsächlich 2020, als unsere kleine Tochter Corona hatte, wir alle Verwandten ausladen mussten und 14 Tage in Isolation waren. Wir konnten nicht in die Kirche, mussten nicht am 23.12. loshetzen, weil irgendein Geschenk fehlte. Wir haben Filme geguckt, exzessive Spielenachmittage veranstaltet. Jeden Tag kamen Freunde oder Nachbarn und haben uns Essen vor die Tür gestellt und wir haben auf Abstand ein Glas Wein getrunken. Wir im Türrahmen, die Besucher am Zaun. Gott sei Dank war mein Weihnachtsgeschenk an meinen Mann eine Tischtennisplatte für den Garten. So haben wir Rundlauf gespielt mit den Kindern und so etwas Bewegung bekommen. Ich gebe aber zu, dass die letzten vier Tage doch hart waren, weil uns dann irgendwann doch die Ideen ausgegangen sind.

Neben der erfolgreichen «Sarah Kohr»-Reihe sind Sie auch in den «Eberhoferkrimis» zu sehen. «Guglhupfgeschwader» war in den deutschen Kinos ein Erfolg? Folgen weitere Filme?
Ja, wir haben gerade den nächsten Eberhofer verfilmt. «Rehragoutrendezvous» kommt im August 2023 ins Kino.

Ihre RTL+-Serie «Herzogpark» ging im Sommer 2022 unter. Woran hat es gelegen? Fehlte die Absurdität von «Kir Royal»?
Mit «Kir Royale» sollte man sich nicht messen und das haben wir auch nicht getan. Ich wurde nicht selten auf Herzogpark angesprochen und habe mich über die positiven Reaktionen gefreut - auch über meine Nominierung für den Panther, den ehemals Bayerischen Fernsehpreis.

Sie stammen aus München, wohnen in Berlin. Was ist denn inzwischen Ihre Heimat?
München, beziehungsweise Oberbayern, wird immer meine Heimat bleiben. Berlin ist mein Geburtsort und mir ein wundervolles Zuhause.

In den vergangenen Tagen ging die Fußball-Weltmeisterschaft zu Ende. Haben Sie die Spiele verfolgt?
Nein. Dieses Mal nicht.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Der Film „Irrlichter“ von «Sarah Kohr» ist am Dienstag, den 27. Dezember, um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.

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