Die Kritiker

«Die Geheimnisse von Pompeji»

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79 n. Chr. war es, als der mächtige Vulkan „Vesuv“ ausbrach. Römische Städte entlang der Bucht von Neapel waren betroffen, wurden von Asche bedeckt. Zerstört wurde die Stadt Pompeji – im 18. Jahrhundert wurde sie wiederentdeckt. Doch erst vor kurzer Zeit konnten Wissenschaftler, Archäologen und Geologen herausfinden, wie sie Katastrophe sich damals abspielte. Die Bewohner von Pompeji wurden vom Ausbruch des Vesuv überrascht – die Erkenntnis kommt nicht ungünstig, denn: Die Wissenschaftler kalkulieren mit der Möglichkeit, dass der Vesuv in naher Zukunft wieder ausbrechen könnte. Doch das Problem besteht darin, dass seither die Bevölkerungsdichte extrem anstieg – mehr als 3 Millionen Menschen leben im Schatten des Vulkans. Nun sucht Bernstein in der ausgegrabenen Stadt Pompeji nach weiteren Spuren, die die alten Römer hinterlassen haben und gelegt haben könnten.

Von dieser Erkenntnis fasziniert, begibt sich Josh Bernstein in die Gegend des Vulkans und zeigt, wie die Natur dort seinen täglichen Ablauf zelebriert: Immer noch dampfen rund um den Vesuv und seiner Umgebung Vulkangesteine. Bernstein lässt keine Möglichkeit offen, um den mächtigen Vesuv zu verstehen – und klettert in sein Inneres.

Kritik
Die Dokumentation «Geheimnisse von Pompeji» ist sehr schön anzuschauen: Der Drehort – die Landschaften rund um den Vesuv und Neapel – bietet Panoramaaufnahmen der Superlative. Die Impressionen des Filmes verlangen vom Zuschauer eine Art „Das will ich mal wirklich sehen“-Effekt. Die atemberaubenden Hintergründe der Aufnahmen zeigen, in welcher Landschaft die Naturkatastrophen stattfinden könnten.

Der inhaltliche Teil des Filmes klärt den Zuschauer sehr gut auf: Was geschah überhaupt 79 v. Chr.? Die Dokumentation durchleuchtet die Geschehnisse von damals so gut, wie es mit den aktuellen Rekonstruktionsmethoden möglich ist. Auch die grafische Darstellung der Karten veranschaulicht dem Zuschauer, in welcher Form und Dimension der große Vulkanausbruch stattfand. Fachbegriffe werden erklärt, der Zuseher wird nicht durch das willkürliche Einwerfen von unbekannten Wörtern ins kalte Wasser geschmissen.

Die Nähe zum Menschen vor dem Bildschirm scheint dem Produktionsteam wichtig zu sein: Sätze wie „Stellen Sie sich vor, ...“ oder „Versuchen Sie, ...“ vermitteln dem Zuchauer, in welcher Situation sich die Menschen in der damaligen Zeit befanden und wie schwer es für die Wissenschaftler war, den Vulkanausbruch und seine Folgen zu rekonstruieren.

Der Höhepunkt der Dokumentation – das Eindringen in den aktiven Vulkankrater vom Vesuv – wird nicht so aufgezogen, wie er es verdient hätte. Ein Besuch des Inneren des aktiven Vulkans ist laut Moderator Josh Bernstein extrem selten und wird fast allen Menschen verwehrt. Er, sein Team und ein paar Spezialisten begleiten ihn – diesem Teil der Dokumentation wird etwas wenig Zeit gewidmet. Abzüge gibt es ebenfalls im eigentlichen Verlauf: Die Produktion hat einige Schwachstellen, an denen die Spannung und der Informationsfluss unterbrochen oder minimiert wird. Insgesamt ist «Die Geheimnisse von Pompeji» eine jedoch attraktive Dokumentation.

History Channel zeigt «Die Geheimnisse von Pompeji» am Montag, 24. April 2006, um 20.00 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/14187
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