Gerüchte bewahrheiteten sich nicht, wonach Berlusconi «Distraction» als Vorbild für die Führung seines Landes nahm. Und auf die Bremse drückte er – auch mit der Nase – schon gar nicht; im Gegenteil: Wahrscheinlich lässt er noch immer in römischen Hinterzimmern tausende für ungültig erklärte Stimmzettel ein zweites Mal auszählen – völlig uneigennützig, versteht sich. So viel Engagement förderte nicht mal Zar Gerhard ans Tageslicht, als er seinen Sessel in Berlin gegen einen güldenen Thron in Moskau tauschte.
Dass der „moralische Sieger“ der Italien-Wahl, wie Berlusconi sich mittlerweile selbst nennt, seinen Zusatzjob jetzt an den Nagel hängen muss, hat er sich wohl selbst zuzuschreiben. Seinen Kontrahenten Prodi hat er im Wahlkampf einfach zu gut behandelt: Ganze 3,56 Minuten Sendezeit schenkte der geliftete Ober-Amor seinem Konkurrenten. Er selbst musste sich mit nur 69,53 Minuten zufrieden geben.
In seiner Freizeit hat Berlusconi nun also wieder mehr Zeit. Die könnte er zum Beispiel nutzen, um Rentner-Kollege Moik die weiteren Vorzüge Italiens näher zu bringen: Pizza, Calzone, Tiramisu...
Unser Kolumnist meldet sich am Montag wieder mit seiner neuen „runden Sache“ bei Quotenmeter.de.