Die ARD bestätigte am Freitag, was bereits Anfang Mai durchgesickert war. Die Produktion der ARD geführten Ausgaben des «Mittagsmagazins» wechselt zum Jahreswechsel vom rbb zum MDR und wird dementsprechend ab 2024 aus Leipzig gesendet. Die gemeinsam mit dem ZDF umgesetzte Sendung wird zudem verlängert und soll ab dem kommenden Jahr zwei Stunden des Mittagsprogramms einnehmen. Gleichzeitig gab die ARD bekannt, dass das vom SWR federführend umgesetzte Service-Magazin «ARD-Buffet» Ende 2024 eingestellt wird. In der Übergangsphase im Jahr 2024 wechselt die Sendung zudem den Sendeplatz und geht dann bereits ab 11:15 Uhr für 45 Minuten auf Sendung. Das «ARD-Buffet» kommt seit Januar 1998 jeden Werktag live aus dem SWR-Funkhaus Baden-Baden.
„Das nun absehbare Ende des ARD-Buffet ist ein Einschnitt", erklärt Kai Gniffke, SWR-Intendant und ARD-Vorsitzender. „Unser Ziel ist es, gemeinsam in der ARD-Familie und mit dem ZDF mit dem neuen Mittagsmagazin dem Publikum zur Mittagszeit auch in Zukunft ein gutes und journalistisch starkes Angebot zu machen. Ich freue mich, dass dies im Geist von Gemeinsamkeit und Miteinander gelungen ist – auch wenn der Abschied vom «ARD-Buffet» natürlich kein Grund zur Freude ist. Mit Blick auf unsere Kolleginnen und Kollegen werden wir mit der Situation verantwortungsvoll umgehen.“
„Das Ende der täglichen Live-Sendung ist ein schmerzhafter Schritt für den SWR und für die Mitarbeitenden. In mehr als 25 Jahren hat sich das ARD-Buffet im Tagesprogramm behauptet und ist für viele Zuschauer:innen ein zuverlässiger Begleiter gewesen“, sagt der zuständige SWR Programmdirektor Clemens Bratzler. „Aber in der Veränderung liegt auch eine Chance. Der Schritt eröffnet uns die Möglichkeit, unsere finanziellen Mittel so umzuschichten, dass wir mit neuen, vor allem digitalen Formaten auch jüngere Zielgruppen erreichen.“ Bis Ende 2024 verspricht Bratzler das «ARD-Buffet» in „bewährter Qualität“ noch mehr als 350-mal live aus Baden-Baden zu senden. Darüber hinaus werde der SWR am Nachmittagsformat «Kaffee oder Tee» festhalten.
Um dem «MiMa» eine neue Handschrift zu verleihen, arbeiten der MDR und das ZDF derzeit gemeinsam am publizistischen Konzept, das unter anderem eine noch stärkere Vernetzung der Themen und Beiträge in den Mediatheken von ARD und ZDF sowie in den Social-Media-Kanälen vorsieht. Das neue «Mittagsmagazin» soll ab 2024 bereits um 12:00 Uhr beginnen. ARD und ZDF senden weiterhin im wöchentlichen Wechsel. Schwerpunkte will man auf Kultur, Klima- und Zukunftsthemen sowie insbesondere auf vielfältige regionale Lebenswirklichkeiten setzen, wie es am Freitag hieß. Außerdem verspricht man Möglichkeiten „zum direkten Dialog und zum Perspektivwechsel“.
„Ein vom MDR produziertes «Mittagsmagazin» ist ein starkes gesellschaftliches Zeichen für das weitere gemeinsame Engagement der ARD im Osten Deutschlands“, so MDR-Intendantin Karola Wille. „Wir stärken die bundesweite Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten. Wir zeigen mit der Unterstützung aus der ganzen ARD die Vielfalt unseres Landes von Görlitz bis Aachen, von der Zugspitze bis Rügen. Durch die Ausweitung der Sendezeit und das vernetzte Ausspiel von Inhalten auch über die Mediathek und die Social-Media-Kanäle schaffen wir mehr Raum für relevante und vielfältige Themen, nah an den Menschen und im Dialog mit ihnen. Der MDR als neuer ARD-Federführer setzt damit seine jahrelange vertrauensvolle Partnerschaft mit dem ZDF fort, die wir auch beim KiKA und der Innovations- und Digitalagentur ida schon haben.“
ZDF-Intendant Norbert Himmler freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem MDR: „ZDF und MDR arbeiten partnerschaftlich an der Weiterentwicklung des gemeinsamen «Mittagsmagazins». Es bleibt auch in der deutlich verlängerten Strecke ein tagesaktuelles Magazin. Wir werden aber noch mehr als bisher auf eine alltagsnahe Länderberichterstattung setzen, etwa mit Live-Schalten und Reportagen aus den Ländern.“
Kai Gniffke sagt in seiner Rolle als ARD-Vorsitzender über den neuen «MiMa»-Kurs: „Zwei Stunden «Mittagsmagazin» heißt: noch mehr Information, noch größere Schaufenster der Regionen, in denen wir noch mehr regionale Inhalte – beispielsweise zur Kultur – zur Verfügung stellen können. Hinzu kommt, dass wir wirtschaftlicher werden, weil wir die Synergie mit den Kolleginnen und Kollegen vom ZDF ausweiten. Insofern freue ich mich sehr auf eine neue Etappe, eine neue Ära des «Mittagsmagazins» mit dem MDR und möchte zugleich auch den Kolleginnen und Kollegen vom rbb, die bislang fürs «Mittagsmagazin» gearbeitet haben, ein herzliches Dankeschön sagen.“
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