Serientäter

«Jack Ryan» Staffel 4 Kritik – Keine Zeit zum Durchatmen

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Mit lediglich sechs Folgen geht die finale Staffel von Amazons erfolgreichem Spionagethriller auf hohem Niveau zu Ende.

Kaum mehr als ein halbes Jahr nach Staffel 4 gehen auch schon die finalen Folgen von «Jack Ryan» auf Sendung, ein Umstand den sich viele andere Serien als Beispiel nehmen sollten. Während mittlerweile Pausen zwischen Staffeln von anderthalb bis zwei Jahren keine Seltenheit mehr sind, was nicht nur zu handlungstechnischen Erinnerungslücken führt, sondern auch zu jenen die gesamte Show betreffend, ist es durchaus erfrischend, wenn bei einigen Serien noch möglichst geringe Pausen erreicht werden, die an Produktionszyklen von Networkserien erinnern. Nach einer schwachen zweiten und einer zumindest inhaltlich fragwürdigen und wenig originellen dritten Staffel findet «Jack Ryan» mit dem Abschluss der Serie glücklicherweise nochmals zu alter Stärke zurück. Mit Feinden innerhalb und außerhalb der eigenen Reihen wird diese finale Staffel auch aufgrund der reduzierten Episodenanzahl zur spannendsten der bisherigen Serie.

Mit alten Bekannten, wie Ryans Freundin Cathy (Abbie Cornish) und Neuzugängen, wie dem tödlichsten Auftragskiller der CIA, Domingo Chavez (Michael Peña), wurde der Cast hervorragend erweitert. Gerade Chavez versprüht mit seiner ruhigen, brandgefährlichen Art ordentliche Spin-Off Vibes. Beginnt die Staffel noch mit lästigen Vorsprechen bei der politischen Elite und dem aufkeimenden Kampf gegen Korruption in den eigenen Reihen, steigert sich der Spannungsgrad mit jeder Folge. Zwischen dem Kampf gegen abtrünnige CIA Einheiten und Drogenkartelle, ist die sechs Folgen umfassende Finalstaffel inhaltlich so konzentriert, dass sich die Serie in dieser Staffel fast mehr wie ein Film mit Überlänge als eine Serie anfühlt. Gerade zu Beginn wird die größte Stärke der Staffel, nämlich die Handlung, die kaum Zeit zum Durchatmen lässt, allerdings auch zur großen Schwäche der Staffel. Denn der Versuch so viel Inhalt wie möglich in dieses Finale zu quetschen gelingt nicht immer, die ständig wechselnde Handlung zwischen Lagos, Myanmar, Mexiko und den Vereinigten Staaten, ist nicht immer sinnvoll geschrieben und kann anfangs schnell verwirrend sein, sowie höchste Aufmerksamkeit erfordern.

Sieht man über diesen Umstand hinweg, erwarten den Zuschauer allerdings hervorragend choreographierte Actionszenen, mit gelungenen Schusswechseln und Kampfszenen, die sich nicht vor Kinoproduktionen verstecken müssen. Dass die Handlung zudem im Gegensatz zur Vorgängerstaffel inhaltlich kaum voraussehbar ist und insbesondere ab Folge drei den Spannungsbogen bis zum Ende auf Maximallevel hält, macht die Staffel aufgrund ihrer kürze auch zu idealem Binge-Material für alle Fans des CIA-Analysten.

«Jack Ryan» verabschiedet sich mit einer überzeugenden Finalstaffel von den Bildschirmen, die trotz einiger erzählerischer Schwächen, aufgrund ihres hohen pacings keinerlei Zeit zum Durchatmen lässt und die besten Aspekte der Serie in sich vereint. Mit der Einführung des Tom Clancy Charakters Domingo Chavez (Michael Peña) wird zudem gleich der Weg für ein durchaus interessantes, weitaus kompromissloseres, Spin-Off gelegt.

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