Die Kritiker

«Wir Weltmeister – Ein Fußball-Märchen»

von

Story
Als alles anfing, zeigte der Kalender auf das Jahr 1954. Die Fußballweltmeisterschaft Mitte der fünfziger Jahre beigeisterte jeden Fußball-Fan, auch den kleinen Max. Sein Vater betreibt eine Kneipe, in der sich das Dorf zum Fuballhören trifft. Deutschland steht im Finale – und gewinnt. Max ist völlig aus dem Häuschen, der kleine Junge möchte gern das Tor nachspielen, was seinem Heimatland zum Sieg verholfen hat. Spielgefährtin ist die kleine Anna, die das Tor hüten soll. Dann der Schuss, dann der Treffer – aber nicht ins Tor, sondern ins Gesicht der kleinen Anna.

Im Verlauf der fußballdeutschen Geschichte treffen sich Anna und Max immer wieder – immer in dem Jahr, als Deutschland Fußballweltmeister wird. Ihre Liebesgeschichte verläuft in der Dokumentation bis 1990 und nimmt ein Ende, mit dem man nicht gerechnet hätte.

Neben dem fiktionalen Teil der Produktion steht das runde Leder völlig im Mittelpunkt der 90minütigen Dokumentation. Bilder der vergangenen Weltmeisterschaften werden gezeigt, Skandale beschrieben und Siege gefeiert. Die beiden Autoren Guido Knopp und Sebastian Dehnhardt blicken auf 36 Jahre Fußballgeschichte zurück – von 1954 bis 1990.

Darsteller
Aline Hochscheid («Verbotene Liebe») ist Anna
Jens Atzorn («Tatort: Undercover») ist Max

Kritik
«Wir Weltmeister – Ein Fußball-Märchen» ist eine rundum gelungene Dokumentation mit fiktionalen Inhalten. Der dokumentarische Teil der Produktion überzeugt auf ganzer Linie, denn selten sieht man innerhalb 90 Minuten so detailliert beschrieben und ansprechend dargestellt, was Fußball-Deutschland schon alles erlebt hat. Durchweg sind Höhepunkte, Skandale und andere Merkmale der deutschen „Elfen“ von 1954 bis 1990 gut untergebracht und toll vermittelt.

Mit der fiktionalen Liebesgeschichte zwischen Max und Anna ist die Dokumentation zunehmend ansprechender. Max und Anna machen Höhen und Tiefen durch, erleben skurrile Sachen und bringen in der Produktion auch noch eine Portion Humor unter.

Eine sehr gut gemachte Dokumentation dieser Art in Verbindung mit einer Liebesgeschichte, die den dokumentarischen Inhalt aufwertet und zudem noch spannend macht, sieht man eher selten im Fernsehen. Auch die Interviews mit internationalen Fußballgrößen können sehr überzeugen.

Aber auch in dieser Produktion gibt es Sequenzen, in denen die Spannung und das Interesse des Zuschauers sinkt. Diese Momente machen ein kleines Tief durch, was zwar durch Information gedeckt wirkt, aber spannungstechnisch nicht mit dem Rest der Dokumentation mithalten kann.

Motto der Produktion: „Die Mischung macht's“ - Dokumentation, Liebesgeschichte, Interviews mit Größen der Branche, Original-Bildmaterial und Humor – «Wir Weltmeister – ein Fußall-Märchen» bietet optimale Information plus spannender Handlung.

Das ZDF zeigt «Wir Weltmeister – Ein Fußball-Märchen» am Dienstag, 9. Mai 2006, um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/14407
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