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Am 9. Mai startete die Ausstrahlung der neuen Staffel, in der Mari wieder arbeiten geht und Theo sich um die kleine Frida kümmern muss. Während aber Theo völlig überfordert ist, kann der Frührentner Andi das Neugeborene zum Schlafen bringen. Unterdessen darf der 15-jährige Theo in einer Firma wie Tesla ein Praktikum absolvieren. Gastdarsteller Aleksander Jovanovic als Jonas ist wirklich hervorragend und lockert das Format auf. Er möchte den Sohn der Knuppes, weil er asiatisch aussieht, gerne ein Praktikum ermöglichen. Allerdings nicht etwa, weil er von den Fähigkeiten von Maris Nachbarn überzeugt ist, sondern weil sich damit schöne Diversitäts-Beiträge in den sozialen Medien posten lassen.
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Das war’s dann auch schon mit den Bestleistungen in Sachen «Doppelhaushälfte». Schon die Folge „Golfkrieg“ bewegt sich weit weg von der eigentlichen Nachbarschaftssituation mit den zahlreichen Streitigkeiten. Andi hat im Golfclub Hausverbot, doch er möchte seinen Sohn unter falschen Namen anmelden. Die Verkleidungen sind so dermaßen Hanebüchen, dass die Verwechslungsgefahr mehr dumm statt originell wird. Lustig ist es auch nicht, wenn Theo seine heimliche Leidenschaft offenbart und sein Golf-Talent offenbart und somit Rocco zum Sieg führt.
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Zufälle gibt’s: Theo und Marie wollen in einem Hotel speisen und dort treffen sich zufällig auf die Knuppes. Das müssen sie hinnehmen, schließlich ist ihr Tisch nicht mehr frei. Sie kamen 15 Minuten zu spät und Oberkellner Adbellatif (Mehdi Nebbou) verhält sich wie ein arroganter Gastgeber. Die gesamte Szenerie wird zur Farce, das ist zum Teil unterhaltsam, aber hat keinen Schenkelklopfer. Erst mit „Invasion“ wird’s wieder ein wenig lustiger, weil beide Familien abwechselnd von Kakerlaken malträtiert werden.
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Mit der Doppelfolge „Werwolf-Mafia“ und „Nacht in Finsterfelde“ soll ein Werwolf-Spieleabend stattfinden. In der ersten Episode wird Theo mehrfach veräppelt, die Polizei kommt vorbei wegen Ruhestörung und es kommt auch weiterhin in Streitigkeiten. Teil zwei führt die Serie ad absurdum: Das Staffelfinale ist ein Werwolf-Spiel und hat nichts mehr mit Comedy zu tun. Es ist zwar nett, wie das Spiel schließlich gelöst wird und der Zuschauer kann durchaus mitraten, aber lustig ist das nicht.
Das ZDF gab grünes Licht für eine dritte «Doppelhaushälfte». Es bleibt zu hoffen, dass die Autoren die negativen Kritiken zu Herzen nahmen und eine durchaus bessere Staffel verfassten. Es bleibt zu hoffen, dass die Handlung wieder auf die Häuser und Gärten reduziert werden, sodass man hier auch wieder von einer «Doppelhaushälfte» reden kann.
«Doppelhaushälfte» kann in der ZDFmediathek gestreamt werden.
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