Ein Film, der oft als besonders schlechtes Beispiel für das deutsche Komödienkino gilt, ist «Siegfried» von Regisseur Sven Unterwaldt aus dem Jahr 2005. Mit scheinbar großen Ambitionen als humorvolle Parodie auf das berühmte Nibelungenlied gestartet, verirrte sich der Film im Laufe der Handlung und scheiterte an seinen eigenen überzogenen Ambitionen.
«Siegfried» ist ein moderner Versuch der Transformation der epischen Geschichte Siegfrieds aus dem Nibelungenlied in eine Komödie der Gegenwart. Die Geschichte folgt dem jungen Siegfried, der versehentlich den Drachentöter Siegfried des Nibelungenliedes verkörpert. Im Kampf gegen Drachen, Götter und andere mythologische Figuren wird er in ein fantastisches Abenteuer verwickelt.
Die Inkohärenz der Handlung ist eines der Hauptprobleme des Films. Die Geschichte nimmt eine Vielzahl von absurden und zufälligen Wendungen, die oft nur schwer zu verstehen sind. Dies führt zu einer gewissen Verwirrung beim Zuschauer und macht es ihm schwer, sich mit den Figuren und der Handlung zu identifizieren. Selbst mittelmäßige Schauspieler wie Tom Gerhardt, Mirco Nontschew, Janine Kunze und Mirja Boes konnten das Werk nicht retten. Otto Waalkes, bekannt für seine «Ice Age»-Synchronisation hob den Film auch nicht positiv hervor.
Die humorvolle Inszenierung des Films wurde von vielen Kritikern als überzogen und platt empfunden. Das Fehlen einer subtilen Komik, die die Geschichte hätte aufwerten können, und die Konzentration des Films auf derbe Witze und Slapstick-Humor. „Das Gesamtergebnis ist so saumäßig, daß man nur noch einen Wunsch verspürt: Mögen sämtliche Kopien dieses Films in der tiefsten Stelle des Rheins versenkt werden“, schrieb beispielsweise Josef Engels von der „Welt.“
Die visuellen Effekte in «Siegfried» wurden oft als unausreichend und billig bezeichnet. Vor allem die Darstellung des Drachens - ein zentrales Element der Geschichte - wurde als misslungen empfunden und zog viel Spott und Häme auf sich. Unprofessionell wirkten oft auch die Animation und die Spezialeffekte. Die uneinheitliche Tonspur war ein weiteres Problem des Films. Die Musik und die Tonspur passen nicht immer zum Film und verstärken die ohnehin vorhandenen Probleme.
„Die Nibelungen-Sage aus der Sicht des Proleten-Komikers Tom Gerhardt, der sein Potential und seinen Zenit schon lange überschritten hat“, ächzte „Prisma“. Alles in allem kann man «Siegfried» von Sven Unterwaldt als einen Film bezeichnen, der an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert ist. Trotz des Versuchs, eine humorvolle Parodie auf das Nibelungenlied zu schaffen, leidet der Film unter einem unzusammenhängenden Plot, plattem Humor und technischen Mängeln. Der Film ist ein Beispiel für das Scheitern einer viel versprechenden Idee in der Umsetzung und wird oft als eines der schlechtesten Werke des deutschen Films bezeichnet. Der Film konnte die Erwartungen nicht erfüllen und geht als Enttäuschung in die Geschichte des Kinos ein.
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