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«Bodies»: Leichen pflastern den Weg von Netflix

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Bei Netflix ist eine neue düstere britische Krimi-Serie angelaufen, die in mehreren Jahrhunderten spielt. Ein Erfolg?

In London wird gemordet, was das Zeug hält – und zwar über Jahrhunderte hinweg. Zumindest in der neuen Serie «Bodies», die bereits in ihre ersten zwei Folgen ein halbes Dutzend Zeitebenen integriert: vom späten neunzehnten Jahrhundert, über die Jetztzeit, wo eine muslimische Polizeibeamtin bei einer Neo-Nazi-Demo ermittelt, bis hin zu einer dystopischen Zukunft im Jahr 2053, in der die Stadt von einem finsteren Diktator regiert wird und zum größten Teil unter Wasser steht. Und überall pflastern Leichen den Weg der Kommissare.

Soweit nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches für eine Krimi-Serie, die auch noch den Spagat ins Mystery-Genre finden will. Doch die Leichen haben eine enge Verbindung zueinander, und anscheinend wabert ein Komplott durch die zahlreichen Zeitebenen, die «Bodies» aufreißt, das die Jahrhunderte überdauert. Doch was ist nun von diesem Konzept zu halten, das Netflix in Form von acht Folgen realisiert hat?

Nun ist «Bodies» zweifelsohne eine interessante Serie, die eine faszinierende Seherfahrung bietet, wohl aber oft auch ziemlich undurchsichtig gerät, was natürlich in der Natur der Sache liegt. Nicht erst seit «Dark», «Stranger Things» und dem letztjährigen Netflix-Flop «1899» wissen die Zuschauer, in welche Pflicht sie genommen werden sollen, wenn es zwischen den Jahrzehnten nur so hin- und hergeht.

Im Rahmen dieser im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtigen Geschichte, die sich über verschiedene Zeitepochen erstreckt, erzählt «Bodies» gleichsam die Schicksale von vier Ermittlern, die ebenfalls eng miteinander verwoben zu sein scheinen. Das Konzept, die Handlung auf diese Weise zu strukturieren, ist gewagt und bringt zugleich eine Menge Potenzial mit sich.

Ein herausragendes Element von «Bodies» ist zweifellos die beeindruckende Atmosphäre. Die düstere und fesselnde Stimmung zieht den Zuschauer von der ersten Minute an in den Bann. Die Serie verwendet eine geschickte Kameraführung und Tonsetzung sowie ein sehr geglücktes Set Design, um eine bedrückende Atmosphäre zu erzeugen, die durchgehend aufrechterhalten wird. Das trägt viel dazu bei, dass die Spannung konsequent aufrechterhalten wird.

Die Zeitsprünge zwischen den verschiedenen Ermittlern und Epochen sind dabei durchwegs gut umgesetzt und bleiben soweit möglich auch nachvollziehbar. Jede Ära wurde dabei akribisch und authentisch dargestellt, sei es das London während des Zweiten Weltkriegs, das viktorianische Zeitalter oder die dystopische Zukunft im Jahr 2053. Dies trägt zur Immersion des Zuschauers bei und verleiht der Serie einen einzigartigen visuellen Reiz.

Die Charaktere in «Bodies» sind dabei ebenfalls facettenreich und komplex. Jeder Ermittler hat seine eigenen inneren Konflikte und Geheimnisse, die es zu bewältigen gilt. Dies verleiht der Serie eine gewisse Tiefe und ermöglicht es dem Zuschauer, sich mit den Figuren zu identifizieren. Die Schauspieler liefern solide Leistungen und tragen wesentlich zur Faszination der Serie bei.

Neben all ihren Vorzügen weist «Bodies» jedoch auch einige Schwächen auf. Die komplexe Handlung kann zuweilen verwirrend sein und erfordert vom Zuschauer eine hohe Aufmerksamkeit. Einige Handlungsstränge sind nur schwer nachvollziehbar und könnten für manche zu undurchsichtig sein. Die Serie verlangt damit eine gewisse Geduld ab, da viele Handlungselemente erst nach und nach Sinn ergeben. Dabei verliert sich «Bodies» zudem oft in einzelnen Episoden, wobei die Gesamthandlung manchmal aus den Augen gerät und das Format etwas an Fahrt verliert.

Trotzdem kann diese ambitionierte Serie beeindrucken, insbesondere durch ihre Atmosphäre und die anspruchsvolle Erzählstruktur, und wer bereit ist, sich auf die komplexen Zeitsprünge und vielschichtigen Charaktere einzulassen, wird mit einer fesselnden und geheimnisvollen Geschichte belohnt.

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