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«Sturm der Liebe»

von  |  Quelle: Quotenmeter.de Exklusiv


Mit dem TV-Groschenroman «Sturm der Liebe» startete das Erste Deutsche Fernsehen am 26. September 2005 seine erste Telenovela. Es war die Nummer drei im deutschen TV und somit Nachfolger der ZDF-Serie «Bianca – Wege zum Glück» und des Primus’ «Verliebt in Berlin». Die Geschichte verläuft Telenovela-typisch. Hauptdarstellerin Laura Mahler (Henriette Richter-Röhl) hat ihren Verlobten mit einer anderen im Bett erwischt und nimmt Reiß aus. Sie beschließt, ins schöne Bayern zu ziehen und dort ein neues Leben zu beginnen.



Doch schon der Start geht schief. Ihre beste Freundin Tanja (Judith Hildebrand), bei der sie wohnen sollte, ist verschwunden. In ihrer Wohnung trifft Laura lediglich einen Gerichtsvollzieher an. Bei einem Spaziergang trifft sie jedoch auf Alexander Saalfeld (Gregory B. Waldis) und beide verbringen einen wunderbaren Tag miteinander. Es kommt aber wie es kommen musste: Alexander hat eine Verlobte – Katharina (Simone Heher). Das Gefühlschaos ist perfekt – die Story für die ursprünglich geplanten 100 Folgen steht.



Doch der Start der ARD-Telenovela verlief schleppend. Mit 1,06 Millionen Zuschauern ab drei Jahren (10,5% ) und nur 0,19 Millionen Zielgruppler (4,7%) wurden die Erwartungen der ARD-Bosse wohl nicht erfüllt. In den kommenden Tagen zeigte sich das übliche Bild. Die Quoten sanken, so wie es bei den meisten neu startenden Formaten der Fall ist. Den Tiefpunkt erreichte das von der Bavaria Film produzierte Format am Donnerstag, 6. Oktober 2005. Für die achte Episode interessierten sich nur 0,79 Millionen Zuschauer – der Marktanteil lag mit 9,2 Prozent unter der 10-Prozent-Marke. Mit 150.000 14- bis49-Jährigen wurde ebenfalls ein Negativrekord aufgestellt. Die zweite Sendewoche war im Übrigen die Einzige der Sendegeschichte, in der durchschnittlich weniger als eine Millionen Menschen die Geschichte um den Fürstenhof verfolgten. Seitdem stiegen die Reichweiten aber beharrlich an.



Der erste Quotensprung gelang in Woche vier: In der Serie erleidet Laura einen Schwächeanfall und stellt Alexander vor die Wahl: Katharina oder sie. Im wirklichen Leben wählen immer Menschen die ARD in der 15er-Stunde. Innerhalb von einer Woche konnte die ARD die Zuschauerzahlen der Serie um rund 25 Prozent verbessern. Lagen die Werte bei allen Zuschauern zu diesem Zeitpunkt bei zufrieden stellenden 12 bis 13 Prozent, waren die Zielgruppenwerte noch unter ferner Liefen: Nur knapp sechs Prozent wählten «Sturm der Liebe».





Es dauerte nur zwei Wochen bis der Telenovela der nächste Sprung nach oben gelang. Von 1,27 Millionen Zuschauer auf 1,48 Millionen (13,6%). Wir schreiben die sechste Sendewoche seit dem Auftakt und schon konnte Laura Mahler die Zuschauerzahl um knapp fünfzig Prozent steigern. 1,56 Millionen sahen die Folge vom 2. November 2005 – damaliger Rekord. Und auch in der Serie wurde es spannend: Laura konnte an diesem Tag nur knapp verhindern, dass Alexander seiner Verlobten Katharina von seinen wahren Gefühlen erzählt. Der Plot gewann an Fahrt, das Versteckspiel zwischen Alexander und Laura lockte mehr und mehr Leute an.



Einmal in Fahrt geraten, hörten die Zuschauerzahlen nicht mehr auf zu steigen. Schon in der Woche darauf – wir befinden uns in der zweiten Novemberwoche – schossen die Reichweiten nochmals nach oben. Inzwischen schauten durchschnittlich 1,75 Millionen zu – die Serie kam auf bis zu 1,83 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Die Marktanteile lagen bei 16,3 Prozent im Mittelwert. Und auch die Zielgruppe schlug allmählich an: Immerhin 7,5 Prozent sahen durchschnittlich die Folgen 29 bis 33.



Und so kam es, wie es kommen musste – in der Serie und bei den Quoten: Laura hat eine außergewöhnliche Idee für einen Wettbewerb: Sie möchte den Hauptgang mit Schokolade zubereiten. Laura ist in Gedanken ganz bei dem Wettbewerb, da überfällt sie Alexander mit einem überraschenden Entschluss: Er fordert Laura auf, alle Zelte abzubrechen und mit ihm durchzubrennen – soweit die Story für Folge 43 – die Episode, die erstmals die Zwei-Millionen-Marke durchbrach, und das deutlich. 2,21 Millionen Bürger, 18,3 Prozent Marktanteil ab 3. Für die ARD Verantwortlichen stand fest: «Sturm der Liebe» ist ein Glückgriff. Nicht verwunderlich, dass sich die Intendanten entschlossen, die Serie zunächst auf 150 Folgen zu verlängern.



Auch in den kommenden Wochen stand die 2 konstant vor dem Komma, die Marktanteile beliefen sich regelmäßig auf knapp 20 Prozent. Und auch in der Zielgruppe kletterten die Werte – langsam, aber beharrlich: In der ersten Woche des neuen Jahres war es dann so weit: Ein zweistelliger Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe wurde erreicht. Das Erste konnte sich über 10,6 Prozent freuen.



Und «Sturm der Liebe» war nicht zu bremsen: Zwischenzeitlich war Wayne Carpendale als Lars Hoffmann in die Serie eingestiegen. Er spielt den Ex-Verlobten von Laura – eben denjenigen, den Laura in flagranti mit einer anderen erwischt hat. Doch nicht nur Lars, sondern auch andere aus Lauras Familienbande tauchen in Bayern auf: So zum Beispiel ihr Vater Peter, der mit dem Besitzer des Fürstenhofs, in dem Laura arbeitet, noch eine Rechnung offen hat. In Folge 89 erfährt Laura, dass Werner Saalfeld, der Vater „ihres“ Alexanders in der Tat der Verbrecher ist, für den ihr Vater ins Gefängnis musste. Spannung pur – und Zeit für neue Rekorde. Erstmals verfolgten mehr als 3 Millionen (3,05 Mio.) die Story – Marktanteil: 23,2 Prozent.





So ist es mehr als verständlich, dass die ARD ihr Zugpferd am Nachmittag nicht so mir nichts dir nichts beenden will. Aus 150 Folgen wurden nun noch eine ganze Menge mehr: Laut aktuellen Informationen soll «Sturm der Liebe» bis zum Jahresende laufen – eine erneute Verlängerung ist nicht ausgeschlossen. Den aktuellen Rekord an Reichweiten fuhr die Telenovela am 7. März 2006 sowie am 16. März 2006 – an beiden Tagen wurden 3,15 Millionen Zuschauer ausgewiesen.



Sommerloch bedingt gingen die Zuschauerzahlen in den letzten Tagen zwar zurück – so waren bei den Folgen 139 – 142 nur noch durchschnittlich 2,32 Millionen dabei, dennoch weist die Quotenmeter.de-Quotendatenbank einen sensationellen Marktanteil aus: 27,4 Prozent bei allen und 12,4 Prozent in der Zielgruppe. Und auch die Werte der 150. Episode können sich sehen lassen: 2,53 Millionen ab drei Jahren schauten zu (24,%), in der Zielgruppe lag die Reichweite bei 0,48 Millionen und 12,6 Prozent Marktanteil. Spannend zugegangen ist es auch in der Serie: Alexanders Mutter Charlotte ist aus Deutschland abgereist – ihr Ziel ist Afrika: Noch weiß niemand, dass Charlotte vielleicht zum letzten Mal Deutschen Boden betreten hatte. Ihr Flugzeug ist abgestürzt und verschollen. Es bleibt also spannend, wie sich die Zuschauerzahlen über den Sommer entwickeln werden und ob «Sturm der Liebe» auch die anstehenden Veränderungen im Ensemble so problemlos wie bisher wegstecken kann.



Betrachtet man nun die bislang gesendeten 150 Folgen, waren durchschnittlich 2,27 Millionen Bundesbürger dabei – laut Quotenmeter.de-Quotendatenbank entspricht dies einem durchschnittlichen Marktanteil von 19,6 Prozent – Tendenz stark steigend. Auch in der Zielgruppe liegen die Werte noch unter den Rekorden des Jahres 2006 – der zunächst schwache Start zieht die Durchschnittswerte noch zu stark nach unten: So liefert die Quotendatenbank eine durchschnittliche Reichweite von 0,41 Millionen 14-bis 49-Jährigen und einen Marktanteil, der sich mit großen Schritten auf den zweistelligen Bereich zu bewegt (9,7 Prozent).



Die ARD selbst kommt im sich dem Ende zuneigenden Fernsehjahr auf 13,7 Prozent Marktanteil ab 3 und 8,2 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe.

Kurz-URL: qmde.de/14654
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