Interview

‚Mitglieder einer Partei sind nicht ausgeschlossen‘

von

Julia Saldenholz, NDR-Redakteurin von «Die 100» erklärt das Konzept der neuen Fernsehshow.

Am Mittwoch um 22.00 Uhr starten der Norddeutsche Rundfunk und der Westdeutsche Rundfunk die neue Sendung «Die 100 - was Deutschland bewegt». «Tagesthemen»-Moderator Ingo Zamperoni führt durch die Sendung, in der 100 Menschen aus Deutschland zu gesellschaftspolitischen Themen zu Wort kommen. Die anwesenden Bürger können ihre Meinung dazu äußern. Zwei bekannte Journalisten sorgen zudem dafür, dass das Thema reflektiert behandelt wird. Die neue Sendung kommt aus Göttingen und wird von Ansager und Schnipselmann produziert. NDR-Redakteurin Julia Saldenholz beantwortete Quotenmeter Fragen zur Sendung.

Die neue Sendung heißt: «Die 100 – was Deutschland bewegt». Welche Themen sind denn wirklich für die Menschen wichtig?
Welches Thema wichtig ist, entscheiden die Menschen natürlich sehr individuell. In «Die 100» wollen wir Themen diskutieren, die viele Menschen in unserem Land bewegen. Themen, die Kontroversen auslösen, zu Streit führen. In diesem Format geht es darum, sich Argumente für beide Seiten anzuhören und diese für sich zu reflektieren. Niemand muss oder soll seine Meinung ändern. Es geht um Zuhören und um Verstehen.

Solche Formate wie «Die 100» sind mit zahlreichen unterschiedlichen Personen besetzt. Wie überprüfen Sie denn, dass sich darunter nicht mal wieder ein Anhänger einer Partei befindet?
Für «Die 100» hätten wir gerne ein möglichst vielfältiges buntes Publikum: Unterschiedliches Alter, Frauen und Männer, vom Land und aus der Stadt. Aber: Jeder, der Lust hat, mitzumachen, konnte sich bei uns registrieren. Menschen, die Mitglied einer Partei sind, sind in diesem Format nicht ausgeschlossen. Auch amtierende Politikerinnen und Politiker könnten theoretisch teilnehmen. Das werden aber Ausnahmen bleiben. Wir können mit 100 Menschen nicht die deutsche Bevölkerung repräsentieren, aber wir bemühen uns, eine möglichst große Vielfalt abzubilden. Wir haben mit den Menschen, die sich für die Sendung bewerben, in der Regel kurze Gespräche geführt, um einen Eindruck von den Menschen zu bekommen. Wie die 100 am Ende abstimmen werden, wissen wir aber nicht. Wir sind selbst sehr gespannt darauf!

Sie arbeiten mit jeweils zwei bekannten Journalisten zusammen, die Pro- und Contra-Argumente aufzeigen. Welche Autoren konnten Sie gewinnen?
In der ersten Sendung tragen Anna Planken und Tobias Krell die Argumente für jeweils eine Seite vor. In der zweiten Sendung sind es Düzen Tekkal und Alexander Bommes.

Der WDR und der NDR testen mit «Die 100» eine neue Sendung. Warum ist der Sendeplatz dann nicht im Ersten um 20.15 Uhr?
Das müssen sie den Programmdirektor fragen! Nein, im Ernst: diese Sendung ist ein Experiment. Wir probieren das Konzept jetzt in zwei Piloten aus und danach schauen wir, was geklappt hat und was nicht. Wenn alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, passt die Sendung vielleicht auch in die Primetime. Das werden wir sehen.

Die zwei Ausgaben kommen aus Göttingen. Warum hat man sich für diesen Produktionsort entschieden?
Mit der Lokhalle in Göttingen haben wir dort eine sehr passende Location gefunden. Die Halle sieht toll aus und man kennt sich dort aus mit Fernsehproduktionen. Göttingen ist zudem sehr gut angebunden. Vom Bahnhof zur Lokhalle sind es nur ein paar Meter. Außerdem ist die Stadt vielen eine Reise wert. Auch ein Vorteil, wenn man hundert Menschen für eine Fernsehsendung gewinnen möchte!

Vielen Dank für Ihre Zeit!

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