Serientäter

«SAS: Rogue Heroes»: Das Kriegsdrama der etwas anderen Sorte

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Diejenigen, die trotz des etwas sperrigen Titels den Weg zu Steven Knights neuer Serie finden, werden mit einer äußerst unterhaltsamen Mischung aus Action, Humor und Drama belohnt.

Es wäre nicht sonderlich überraschend, wenn «SAS: Rogue Heroes» einen ähnlichen Weg, wie Steven Nights vorherige Serie «Peaky Blinders» beschreiten würde und vom Geheimtipp zum internationalen Hit avanciert. Abermals nimmt sich Night hier eines historischen Stoffes an, dem er voll und ganz seinen eigenen Stempel aufdrückt. Die Geschichte über die Gründung des SAS während des zweiten Weltkriegs, mag zunächst wie schon der Titel der Serie, einen äußerst dokumentarischen Charakter vermuten lassen, doch beschreitet Night hier den identischen Weg wie schon bei «Peaky Blinders» und verbindet einige historische Fakten und Ereignisse mit seiner ganz eigenen Geschichte. Im Gegensatz zur Düsterheit der Straßen Birminghams und ihren schwermütigen Protagonisten, schaltet Night bei «SAS: Rogue Heroes» das Licht, gleich in mehreren Aspekten, an. Sowohl das helle ägyptische Wüstensetting als auch die eher beschwingten Protagonisten, machen die Serie trotz des Kriegssettings äußerst gut zugänglich.

Von Anfang an versucht «Rogue Heroes» gar nicht erst, dem Zuschauer ein möglichst glaubwürdiges Geschichtsbild zu zeichnen, sondern der Absurdität, die vielen Ereignissen der Serie zugrunde liegt, zumindest die Möglichkeit eines realen Kerns einzuräumen. Ausschlaggebend für den hohen Unterhaltungsgrad der Serie sind maßgeblich die drei völlig überdrehten Hauptfiguren David Stirling (Connor Swindells), Paddy Mayne (Jack O'Connell) und Jock Lewes (Alfie Allen), die mit maximalem Buddy-Charme jegliche Form von Autorität verweigern und Disziplin zum Fremdwortschatz hinzufügen. Im Kern wird hier eine Geschichte von überzeichneten Machos gezeigt, die durch ihre Rücksichtslosigkeit, insbesondere auch für das eigene Überleben, die Grundlage für Innovation in einem festgefahrenen Krieg legen. Die äußerst unterhaltsame Art und Weise, in der die Gründung des SAS hier filmisch inszeniert wurde, schafft es Geschichte und Unterhaltung gekonnt zu verbinden.



Das Pacing lässt dabei kaum Zeit zum Durchatmen und kommt ohne auffälliges Füllmaterial aus, die Settings und das zurückgreifen auf praktische Effekte, erschaffen ein äußerst plastisches Bild. Auch wenn «Rogue Heroes» letztlich keine Bonuspunkte für Originalität einheimsen kann, denn die Art und Weise des Geschichtenerzählens in Kombination mit einem Kriegsschauplatz wurde in der Vergangenheit schon mehrfach, beispielsweise bei «Catch 22», umgesetzt, ist es das gelungene Gesamtbild aus Action, Geschichte, (Galgen-)Humor, Brutalität und der überzeugend dargestellten „Ihr könnt mich alle mal“-Einstellung der Protagonisten, die «Rogue Heroes» zu hervorragender Popcornunterhaltung machen.

Nach «Peaky Blinders» hat Steven Night mit «SAS: Rogue Heroes» einen weiteren veritablen Hit geschaffen, der absolut massenkompatibel ist. Ohne das Rad neu zu erfinden, gelingt die Mischung aus historischem Drama, mit einer gehörigen Brise aus Witz, Action, Brutalität und Buddy-Charme.

«SAS: Rogue Heroes» ist in Deutschland bei Paramount+ zu sehen.

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