Das Traumschiff: Nusantara
- REGIE: Helmut Metzger
- DREHBUCH: Jürgen Werner
- MUSIK: Hans Günter Wagener
- SZENEBILD: Noboyuki Takayama
- KAMERA: Meinolf Schmitz
- BESETZUNG: Florian Silbereisen, Barbara Wussow, Daniel Morgenroth, Collien Ulmen-Fernandes, Harald Schmidt, Daniela Ziegler, Walter Kreye, Wanda Perdelwitz, Carin C. Tietze, Oliver Pocher, Amira Pocher
Diese Fahrt des Traumschiffes nach Indonesien ist leider eine ziemlich blutleere Angelegenheit. Brav schippert das Traumschiff vor sich hin, ohne dass wirklich etwas passieren würde, was über das Format hinausginge. «Das Traumschiff» offenbart sich in dieser Neujahrsepisode als ein in sich gefangenes Format, dem es schwer, wenn nicht unmöglich fällt, innerhalb seines Handlungsuniversums echte Überraschungen geschehen zu lassen, da eine Überraschung immer auch einen Bruch des Formats verlangt. Doch einen Bruch sucht man in dieser Episode vergeblich. Natürlich ist Eduard durch die Jahre im Gefängnis geläutert. Daran besteht nie ein Zweifel. Dementsprechend ist sein Interesse an Monika Liebhold echt. Zwei Menschen im gesetzten Alter, nicht verheiratet, allein, aber nicht uninteressiert an etwas Zweisamkeit? Da muss das Format seinen eigenen Regeln einfach folgen, was der Geschichte aber gleichzeitig jegliche Spannung raubt. Ja, der Kapitän ist verliebt, das ist mal etwas Neues. Und ja, ein bisschen überraschend verläuft seine Geschichte dann schon (ohne sie weiter zu spoilern). Doch echte Funken lässt sie ebenso wenig fliegen wie die Geschichte des Kreuzfahrtdirektors und seiner verflossenen Liebe, die für etwas Humor sorgen soll, aber doch nur einige erwartbare Kalauer bringt.
Dass es anders geht, hat der Neujahrstripp 2023 bewiesen. Der wurde an dieser Stelle zwar auch „Stapelware“ genannt, was erst einmal nicht allzu freundlich interpretiert werden kann, mit Armin Rohde und Uwe Ochsenknecht bot der Trip aber zwei Darsteller, die aus ihren Rollen weitaus mehr als das Erwartbare herausholten, die dem alten Traumkahn dann eben doch einen frischen Anstrich verpassten und für ein bisschen Seegang jenseits des Gefälligen sorgten. Im Vergleich dazu fehlt es dieser Reise in die sonnigen Sphären der Liebe an Kanten auf der glatt geschliffenen Oberfläche, an jenen Momenten, die das Erwartbare zumindest für einen Augenblick in Frage stellen würden.
Am 1. Januar 2024, 20.15 Uhr, im ZDF
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