Hallo Herr Ossege. Wie oft haben Sie Helgoland schon vor der Serienproduktion besucht?
Ich habe eine Zeitlang in Hamburg gewohnt und habe ein paar Mal Tagesausflüge nach Helgoland unternommen. Schon damals war ich von der Aura die diese Insel umgibt fasziniert. Umso glücklicher war ich, eine namensgebende Serie mit-produzieren zu dürfen.
Im Mittelpunkt der Serie «Helgoland 513» steht eine globale Apokalypse. Welche Gefahr droht den Menschen?
In der Serie droht der Menschheit die komplette Auslöschung. Nur vor der Insel Helgoland hat das Virus Halt gemacht. Bisher. Und damit dies auch so bleibt, wurde auf eben dieser ein System errichtet, dass versucht sich sozial und schützend zu präsentieren, jedoch die Unmenschlichkeit nur schwerlich zu verdecken vermag.
Ein unmenschliches Sozialsystem bestimmt das Leben der 513 Liste. Wie wird das auf der Insel gelöst?
Es geht um eine Welt, in der sich die Menschen ihren eigenen moralischen Kompass immer wieder neu definieren müssen. Immer wieder sehen sich die Figuren mit einem moralischen Dilemma konfrontiert, das oftmals auf dieselbe Problematik abzielt:
Wie verändern sich die Bereitschaft und Notwendigkeit, Entscheidungen zu rechtfertigen, die unter normalen Umständen völlig undenkbar gewesen wären? Und wie findet man eigentlich Halt, wenn um einen herum alles zusammenbricht, was bisher eine Gesellschaft organisiert hat?
Sie arbeiteten als ausführender Produzent an «Helgoland 513». Wie haben Sie sich die künstlerische Arbeit zwischen Regisseur Robert Schwentke und den Autoren aufgeteilt?
Die künstlerische Arbeit lag vollumfänglich in den Händen von Robert Schwentke, den Produzent:innen und dem Autor:innenteam. Ich sehe meine Aufgaben eher dahingehend, die kreative Vision zu unterstützen, Probleme auf dem manchmal steinigen Weg der Umsetzung zu lösen und Bindeglied zwischen Kreativität, Organisation und Finanzen zu sein.
Können Sie uns etwas zum Bunker erzählen? Sie haben den kompletten Ort im Berliner Studio nachgebaut?
Unser Production Designer Erwin Prib hat mit seinem Team den Bunker in den Berliner CCC Studios bauen lassen und nahezu alle die einmal in diesem standen waren einhellig der Meinung, dass dies der größte, aber auch authentischste Bau sei, den sie bis dahin gesehen haben. Und in den legendären Studios standen schon einige Bauten.
Ihr Ensemble ist riesig. Wieso haben Sie lieber auf Sylt und Amrum statt auf Helgoland gedreht?
Ich glaube das hat weniger mit der Größe des Ensembles, als vielmehr damit zu tun, dass nach einer langen und intensiven Locationsuche, sowohl kreative als auch logistische Gründe letztendlich den Ausschlag für die o.g. Auswahl gegeben haben.
NBCUniversal wird den Vertrieb übernehmen. Haben Sie schon Abnehmer von «Helgoland 513»?
Darüber etwas verlauten zu lassen ist jetzt noch zu früh. Wir hoffen natürlich, dass «Helgoland 513» sowohl im In-als auch im Ausland reüssiert und hoffen dann zu gegebener Zeit berichten zu können.
Sky Deutschland wird «Helgoland 513» zwar noch ausstrahlen, möchte danach aber keine Serien wir drehen. Könnte das Format in einer anderen Form auf einer anderen Plattform weitergehen?
Wir bedauern sehr, dass Sky Deutschland die Entscheidung getroffen hat, keine weiteren deutschen Eigenproduktionen mehr in Auftrag zu geben. Bezüglich anderer Plattformen würde ich es so formulieren, dass wir uns Gesprächen mit potentiellen Interessenten nicht von vorne herein vollends verschließen würden.
Vielen Dank für Ihre Zeit!
«Helgoland 513» ist seit Freitag, den 15. März, bei Sky/Wow abrufbar.
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