Die Kritiker

«Blindspot»

von

Der totale blinde Fleck: Das ZDF strahlt am Montag einen Film völlig ohne Sinn aus.

Stab

Darsteller: Klaus Steinbacher, Marlene Tanczik, Felicitas Woll, Marcus Mittermeier, Tariq Al-Saies, David A. Hamade
Buch: Marc O. Seng
Regie: Hannu Salonen
Kamera: Andreas Zickgraf
Schnitt: Günter Schultens
Ton: Jan Geiling
Szenenbild: Gernot Thöndel
In dem Psychothriller «Blindspot» verirrt sich leider nicht nur der Protagonist Max (Klaus Steinbacher), sondern auch der Zuschauer in einem undurchdringlichen Dickicht aus Verwirrung und Unklarheit. Regisseur Hannu Salonen und Drehbuchautor Marc O. Seng verheddern sich schon früh im Film in einem Nebel aus unverbundenen Handlungssträngen und undurchsichtigen Motiven, die den Betrachter ratlos und frustriert zurücklassen.

Die Geschichte beginnt mit einem schweren Autounfall, der Max' Frau Anara (Marlene Tanczik) ins Koma versetzt. Von Anfang an wirft der Film den Zuschauer in ein Labyrinth aus Intrigen und Verdächtigungen, ohne ihm auch nur einen Hauch von Orientierung zu bieten. Max, gespielt von Klaus Steinbacher, dessen Leistung jedoch im Schatten des undurchsichtigen Drehbuchs verschwindet, stolpert von einer undurchsichtigen Situation in die nächste, ohne dass der Zuschauer jemals eine klare Vorstellung davon erhält, wer die Fäden im Hintergrund zieht und welche Motive die Charaktere antreiben, die Max in seiner Rolle als wichtigen Mann in seinem Unternehmen ausschalten wollen.

Die Handlung verstrickt sich immer tiefer in diesem undurchsichtigen Netz aus Intrigen und Wendungen, das betont vage gehalten und dabei zwar den Anschein von Spannung erwecken soll, letztendlich jedoch nur dazu führt, dass der Betrachter den Faden verliert und sich desillusioniert und desinteressiert zurücklehnt. Die Charaktere bleiben flach und blass, ihre Motive sind undurchschaubar und ihre Handlungen unlogisch und widersprüchlich.

Besonders enttäuschend gerät schließlich die Auflösung am Ende des Films, die zwar versucht, die vielen offenen Fragen zu klären, letztendlich jedoch nur noch mehr Verwirrung stiftet. Statt den Zuschauer mit einer schlüssigen und überraschenden Auflösung zu beeindrucken, lässt «Blindspot» ihn lediglich mit einem Gefühl der Frustration und Enttäuschung zurück. Die Inszenierung und Kameraarbeit des Films mögen zwar professionell und ansprechend ausfallen, doch all ihre visuelle Eindringlichkeit kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass «Blindspot» letztendlich ein hoffnungslos verworrener und undurchsichtiger Film geworden ist, der den Betrachter mit mehr Fragen als Antworten zurücklässt.

Dabei verfügte der Film zweifellos über einige interessante Ansätze und Ideen, doch leider werden diese im Laufe der Handlung immer wieder von einem undurchdringlichen Dickicht aus Verwirrung und Unklarheit verschluckt. Die vielen unverbundenen Handlungsstränge und undurchsichtigen Motive wirken eher wie ein wirrer Flickenteppich als wie ein schlüssiges und zusammenhängendes Gesamtbild. Die Enttäuschung ist da leider vorprogrammiert.

Der Film «Blindspot» wird am Montag, den 22. April um 20.15 im ZDF gezeigt.

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